Werkzeugmaschinenbau DMG Mori peilt Gewinn für 2020 an

Der Werkzeugmaschinenbauer will mit neuen Geschäftsfeldern die Ausfälle der Coronakrise kompensieren.
Düsseldorf Nach den Werksschließungen im April vermeldete der Bielefelder Werkzeugmaschinenhersteller DMG Mori bei der Vorlage der Halbjahreszahlen einen deutlichen Einbruch bei Umsatz, Gewinn und Auftragseinbruch für das zweite Quartal.
So sank das Betriebsergebnis (Ebit) zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent auf nunmehr 7,9 Millionen Euro, Umsatz und Auftragseingang lagen jeweils mit 41 Prozent beziehungsweise 51 Prozent zum Vorjahr im Minus.
Im Gespräch mit dem Handelsblatt stellte Vorstandschef Christian Thönes für das Gesamtjahr dennoch ein positives Ergebnis in Aussicht. „Wir haben früh Kostensenkungs- und Flexibilisierungsprogramme eingeleitet, die unser Unternehmen robuster und widerstandsfähiger machen.“
Trotz der anhaltenden Rezession erwartet DMG Mori für 2020 ein Betriebsergebnis von 60 Millionen Euro. Der Free Cashflow, der zum Ablauf des Halbjahres mit knapp 80 Millionen Euro negativ ausfiel, soll bis Jahresende zumindest ausgeglichen sein – unter dem Vorbehalt, dass es im weiteren Verlauf nicht zu einer zweiten Infektionswelle kommt. „Die wirtschaftliche Lage ist und bleibt herausfordernd“, so Thönes. „Doch wir sind gut aufgestellt und werden weiter schwarze Zahlen schreiben.“
Derzeit prüft das Unternehmen neue Kundenfelder, um den Corona-bedingten Ausfall in den klassischen Industriesektoren wie Automobil sowie Luft- und Raumfahrt zu kompensieren. „Wir schauen uns alles an: die Produktion von Brennstoffzellen, Elektromotoren im Fahrradumfeld, Medizintechnik und die Halbleiter-Industrie“, sagte Thönes.
Um die Personalkosten während des Konjunktureinbruchs zu senken, setzt DMG Mori in einigen Bereichen weiterhin auf Instrumente wie Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung. So seien derzeit rund 20 Prozent der Belegschaft in Kurzarbeit, vereinzelt seien Arbeitsverträge von 40 auf 32 Stunden pro Woche reduziert worden.
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