Werner Weresch Hück-Vize wird neuer Betriebsratschef bei Porsche

Er führt künftig Porsches Arbeitnehmer.
Stuttgart Werner Weresch steht etwas abseits ganz rechts außen auf der Bühne im Zuffenhausener Stammwerk, als Porsches wortgewaltiger Arbeitnehmerführer Uwe Hück seinen Wechsel in die Politik erklärt. Der gelernte KfZ-Mechaniker mit dem Schnauzer ist kleiner und stämmiger als der durchtrainierte Hück. Mit der physischen Präsenz des Ex-Europameisters im Thai-Boxen kann sein 57-jähriger Stellvertreter nicht mithalten.
Beim Thema Erfahrung schon. Weresch arbeitet wie Hück seit 1984 bei dem Sportwagenbauer. Seit Jahrzehnten ist er in der Arbeitnehmervertretung aktiv, seit 20 Jahren sitzt er im Aufsichtsrat der Porsche AG. „Wir haben so manchen Kampf zusammen durchgestanden“, sagt Weresch. „Ohne Uwe hätten wir manches nicht geschafft.“
Aber unterschätzen sollte man den ehemaligen Handballer nicht, der noch heute als Schiedsrichter aktiv ist. „Gutes Durchsetzungsvermögen“ wird ihm zugeschrieben, ausgeprägter Gerechtigkeitssinn ebenso.
Kein radikaler Bruch
Der leidenschaftliche Raritätensammler pflegt einen anderen Stil als Hück. Weniger polternd, mehr zuhörend und offener diskutierend. Es werde aber keinen radikalen Bruch geben, heißt es beim Betriebsrat. Der Job könnte für den geschiedenen Vater eines Kindes aber unangenehmer werden als für Hück in den neun goldenen Aufschwungjahren.
Wenn Porsches Elektrostrategie auf eine schwächelnde Konjunktur trifft, könnte der Druck auf die Belegschaft steigen. So gesehen ist Hück gegangen, bevor es ungemütlich werden könnte.
Zwar rückt für Hück jetzt Harald Buck in den Porsche-Aufsichtsrat. Aber es dürfte keine Überraschung werden, wenn Weresch als Mann mit der meisten Erfahrung im Arbeitnehmerlager auch den vakanten Posten als Vizeaufsichtsratschef übernehmen wird. In jedem Fall wird sich Weresch künftig daran gewöhnen müssen, auf der Bühne ganz vorne zu stehen.
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