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Zughersteller Alstom kauft Bombardier Transportation für sieben Milliarden Euro

Das gesamte Eisenbahngeschäft von Bombardier soll in die Hände der Franzosen übergehen. Das Geschäft soll am Donnerstag offiziell gemacht werden.
12.02.2020 Update: 13.02.2020 - 08:14 Uhr Kommentieren
Alstom kauft Bombardier Transportation für sieben Milliarden Euro Quelle: AP
Zentrale von Alstom

Die Fusion mit der Zugsparte von Siemens war zuletzt gescheitert.

(Foto: AP)

Düsseldorf Der französische Bahntechnikhersteller Alstom kauft nach Informationen aus Industriekreisen das gesamte Eisenbahngeschäft von Bombardier. Die Transaktion soll am Donnerstagmorgen bekannt gegeben werden, heißt es.

Alstom übernehme für sieben Milliarden Euro das weltweite Eisenbahngeschäft der Kanadier, deren Firmensitz in Berlin ist. Damit entsteht ein neue großer Eisenbahntechnikkonzern mit etwa 15 Milliarden Euro Umsatz. Alstom war erst vor einem Jahr an Bedenken der europäischen Wettbewerbskommission mit dem Versuch gescheitert, mit Siemens Mobility zu fusionieren.

An der Börse haben die Bombardier-Konzerns kräftig Auftrieb bekommen. Die Aktien legten in Toronto zeitweise um mehr als acht Prozent zu.

Weder Bombardier noch Alstom wollten sich zur Übernahme äußern. Ein Bombardier-Sprecher sagte auf Anfrage nur, man kommentiere Marktgerüchte nicht. Zuletzt hatte es auch geheißen, der japanische Zugbauer Hitachi sei an Bombardier interessiert. Bombardier hatte vor Jahren auch Gespräche mit Siemens geführt. Siemens hatte allerdings abgewunken und sich auf den am Ende nicht zustande gekommenen Deal mit Alstom konzentriert.

Von Bombardier – der Konzern will am Donnerstag seine Jahresergebnisse bekannt geben – bleibt damit nicht mehr viel. Das kanadische Unternehmen ist noch im Flugzeugbau tätig, hat aber große Schwierigkeiten. Seine neu entwickelte C-Serie mittelgroßer Flugzeuge ist bereits in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Airbus eingebracht.

Airbus hat am Donnerstag bekanntgegeben, auch die restlichen Anteile an der Flugzeugfamilie, die jetzt unter A220 vermarktet wird, zu kaufen. Der Anteil von Airbus steigt damit auf 75 Prozent, der von Québec auf 25 Prozent. Airbus zahlt dafür an Bombardier 591 Millionen Dollar. Das verbessert die Position des deutsch-französischen Unternehmens bei Kurzstrecken-Flugzeugen.

Ob die Übernahme Bombardiers durch Alstom vor der EU-Wettbewerbskommission Bestand haben wird, ist dabei fraglich. Die beiden Unternehmen zählen zu den führenden Anbietern von Regional- und Nahverkehrszügen in Europa. Bei den Hochgeschwindigkeitszügen könnte es jetzt allerdings einfacher sein. Auch daran waren Siemens (ICE) und Alstom (TGV) mit ihrem Fusionsplan gescheitert. Bombardier baut zwar auch solche Züge, zählt aber nicht zu den führenden Anbietern in dieser Technik.

Weitreichende Folgen wird dagegen die Neuordnung der Produktionsstandorte in Europa haben. Alstom wie Bombardier litten lange Zeit an Überkapazitäten. Die Franzosen haben zu viele Werke in ihrem Heimatland, Bombardier vor allem in Deutschland. Erst zwei Jahre ist es her, dass nur politischer Druck das Unternehmen davon abhalten konnte, eines seiner beiden Werke in Sachsen zu schließen.

Mehr: Die Vizepräsidentin der EU-Kommission über die Forderungen nach einer Reform des Wettbewerbsrechts

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