Zulieferer-Streit VW und Prevent-Firma NHG wollen Streit beilegen

VW einigt sich mit dem Zulieferer Neue Halberg Guss (NHG) auf eine Kompromisslösung.
Volkswagen und der Automobilzulieferer Neue Halberg Guss (NHG) stehen in ihrem zuletzt eskalierten Streit um Lieferbedingungen kurz vor einer Einigung. Dies erfuhr das Handelsblatt exklusiv von Personen, die mit dem Vorgang vertraut sind. Für die zur Prevent-Gruppe gehörenden NHG könnte diese Einigung einschneidende Folgen haben.
NHG beliefert VW unter anderem mit Gussummantelungen für Getriebe. Die Kompromisslösung sieht zwar vor, dass der Wolfsburger Autobauer in kommenden zwei bis drei Jahren höhere Preise bezahlt als bisher. Dafür nimmt VW aber auch deutlich weniger der Gussummantelungen von NHG ab als ursprünglich vereinbart. Die Rede ist von 50 Prozent weniger.
Darüber hinaus soll sich NHG dazu verpflichten, drastisch Kosten zu senken. Dies könnte dazu führen, dass eines der beiden NHG-Werke in Saarbrücken oder Leipzig geschlossen werden könnte. Die NHG-Betriebsräte und weitere Arbeitnehmervertreter sollen morgen in Saarbrücken über die jüngsten Entwicklungen in den Verhandlungen informiert werden.
NHG ist seit Jahren finanziell angeschlagen und war erst Anfang dieses Jahres von der Investorenfamilie Hastor und deren Firma Prevent übernommen worden und damit ausgerechnet von einer Gruppe, die sich mit VW seit Jahren im Dauerstreit befindet.
Die Hastors, in deren Händen sich mehrere Autozulieferer befinden, hatten gegenüber VW in den vergangenen Jahren in Auseinandersetzungen um Lieferbedingungen bereits mehrfach die Muskeln spielen lassen. So erhöhten Prevent-Firmen von heute auf morgen dramatisch die Preise, stellten Lieferungen ganz ein und sorgten für stillstehende Bänder bei VW, so dass sich der Dax-Konzern bereits auf manchen Kompromiss einließ.
Auch nach der Übernahme von NHG ging Prevent ähnlich vor und spielte seine Macht aus, denn ohne die Teile von NHG können VW-Fahrzeuge nicht vom Band rollen.
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