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Zweitnotierung Lithium-Start-up Vulcan Energy zieht es an die Frankfurter Börse

Der Lithium-Förderer Vulcan Energy will europäische Investoren anlocken. Das deutsch-australische Start-up plant daher eine Doppelnotierung auf dem Börsenparkett.
09.08.2021 - 06:00 Uhr Kommentieren
Vulcan Energy plant eine Notierung in Deutschland. Quelle: Reuters
Handelssaal in Frankfurt

Vulcan Energy plant eine Notierung in Deutschland.

(Foto: Reuters)

Berlin Vulcan Energy strebt die Aufnahme in den Prime Standard der Frankfurter Börse an. Bislang ist das Unternehmen allein in Australien gelistet. Die geplante doppelte Börsennotierung in Australien und Deutschland werde dabei helfen, das internationale Engagement des Unternehmens zu erweitern, sagte Unternehmenschef Francis Wedin.

Die Vulkan Energie Ressourcen GmbH, die deutsche Tochter des Unternehmens mit Sitz in Karlsruhe, plant, Lithium mittels eines geothermischen Verfahrens unter dem Oberrheingraben besonders klimaschonend zu gewinnen. Nun wolle man die europäische Investorenbasis erweitern, sagte Wedin. Die Berenberg Bank wird das Listing in Frankfurt nach Angaben von Vulcan Energy begleiten.

Lithium ist wichtiger Bestandteil von Batterien. Der Lithium-Bedarf wird in den kommenden Jahren verschiedenen Prognosen zufolge wegen der wachsenden Bedeutung der Elektromobilität stark steigen.

Erst vor wenigen Tagen hatte der französische Autobauer Renault bekanntgegeben, bei Batterien für seine Elektroautos künftig auf Lithium aus Deutschland setzen zu wollen: Die Franzosen sicherten sich vertraglich ab 2026 jährlich bis zu 17.000 Tonnen Lithium von der deutschen Vulcan Energie. Mit dieser Menge könnten schätzungsweise rund 1,3 Millionen Elektrofahrzeuge mit Batterien ausgestattet werden.

Bereits Ende 2021 soll die erste Pilotanlage für das Projekt am Oberrheingraben – dieser erstreckt sich über eine Länge von 300 Kilometern von Basel bis nach Frankfurt – stehen, in drei Jahren soll die Produktion starten. Gelingt das Vorhaben, würde Deutschland auf einen Schlag zu einem der größten Lithium-Produzenten der Welt werden. Forschern zufolge bietet das Vorkommen im Oberrheingraben rein rechnerisch genug Lithium für rund 400 Millionen Elektroautos.

Viele Lithium-Projekte in Europa rücken in den Fokus

Vulcan könnte den Lithium-Markt somit erheblich in Bewegung bringen. Noch verteilt sich die Gewinnung des Rohstoffs maßgeblich auf drei Länder: 80 Prozent des weltweit abgebauten Lithiums stammen aus Chile, Australien oder Argentinien. Angesichts der steigenden Nachfrage rücken jedoch auch Lithium-Projekte in Europa in den Fokus.

Um das Vorhaben am Oberrheingraben voranzutreiben zu können, braucht Vulcan eine Menge Geld. Früheren Angaben zufolge sind allein für die erste Stufe der kommerziellen Produktion 700 Millionen Euro erforderlich. Dann könnten 15.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr in Deutschland gefördert werden. Für die nächste Stufe mit 25.000 Tonnen pro Jahr kommen noch einmal 400 Millionen Euro obendrauf.

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Das Projekt von Vulcan Energy in Deutschland hat auch eine politische Dimension. Zwar verfolgen Bund und EU-Kommission gemeinsam die Strategie zum Aufbau erheblicher Produktionskapazitäten für Batterien, damit die Abhängigkeit europäischer Autohersteller von asiatischen Batterieherstellern nicht weiter steigt. Eine europäische Lithium-Förderung passt daher gut ins Konzept.

Allerdings könnte die Lithium-Förderung am Oberrheingraben auf den Widerstand von Umweltschützern stoßen. Für Vulcan ist es daher bedeutsam, dass die neue schwarz-grüne Landesregierung in Baden-Württemberg hinter dem Projekt steht. „Wir unterstützen nachhaltige Ansätze zur Förderung von Lithium im Oberrheingraben“, heißt im Koalitionsvertrag, auf den sich CDU und Grüne in Baden-Württemberg im Mai verständigt haben.

Mehr: Verborgene Schätze: Lithium weckt Goldgräberstimmung im Oberrheingraben

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