65 Millionen Euro: Bischöfe greifen Weltbild unter die Arme
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
65 Millionen EuroBischöfe greifen Weltbild unter die Arme
Der Weltbild-Geschäftsbetrieb soll aufrecht erhalten werden. Die katholische Kirche investiert dafür bis zu 65 Millionen Euro in die Verlagsgruppe. Es steht schon fest, wie viel einzelne Bistümer beisteuern müssen.
Würzburg Die katholische Kirche hat sich auf finanzielle Hilfen für die existenzbedrohte Verlagsgruppe Weltbild verständigt. Der Verband der Diözesen Deutschlands beschloss bei einer Vollversammlung in Würzburg, bis zu 65 Millionen Euro aufzubringen. Damit sollten unter anderem die Fortführung des Geschäftsbetriebs sowie gegebenenfalls eine Transfergesellschaft unterstützt werden, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Dienstag mit. Den Betrag hatte die Kirche bereits unmittelbar nach dem Insolvenzantrag der Weltbild-Muttergesellschaft in Aussicht gestellt.
Zugesagt seien Beiträge des Erzbistums München und Freising sowie des Bistums Augsburg in Höhe von zusammen 35 Millionen Euro. „Die verbliebenen 30 Millionen werden von den Gesellschaftern aufgebracht“, sagte ein Sprecher. „Darüber gibt es keinen Streit.“
„Wenn es tatsächlich bei den 65 Millionen bleibt, wäre der Verlagsgruppe damit sicherlich geholfen“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Peter Fitz der Nachrichtenagentur dpa. „Ich denke aber, es wird damit noch nicht getan sein.“ Der Umbau des Unternehmens werde Geld kosten, außerdem sei die künftige Struktur der Verlagsgruppe noch ungeklärt.
Die größten deutschen Buchhändler
Der Online-Händler Amazon hat den Buchhandel auch in Deutschland durcheinandergewirbelt und unter Druck gesetzt. Laut Bundesverband der Versandbuchhändler hat Amazon etwa 1,6 Milliarden Euro Umsatz mit Büchern gemacht und damit drei Viertel Anteil am Online-Geschäft. Insgesamt setzte der Buchhandel 9,6 Milliarden Euro (allen Zahlen für 2012) um, davon die Hälfte im stationären Handel.
Schweitzer Fachinformationen 28 Filialen Die Angaben beziehen sich auf reine Buchhändler. Fachabteilungen von Kaufhäusern sind nicht gezählt. Quelle: Buchreport
Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa und der Münchner Kardinal Reinhard Marx waren mit ihren Beiträgen bereits in der vergangenen Woche aus der Deckung gekommen. Augsburg tritt zur Finanzierung eines Massekredits von 15 Millionen Euro für die Verlagsgruppe in Vorleistung. Das Erzbistum stellt 20 Millionen Euro für die Weltbild-Beteiligung mit der Buchkette Hugendubel bereit - die Unternehmen betreiben zusammen zahlreiche Buchläden.
Zum Auftakt des zweitägigen Arbeitstreffens der Bischöfe in Würzburg hatten am Montag Weltbild-Mitarbeiter für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Die Verlagsgruppe gehört zwölf katholischen Diözesen, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin. Das Unternehmen hatte nach langer Krise vor zweieinhalb Wochen Insolvenz beantragt, weil die Eigentümer den Geldhahn zugedreht hatten.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.