Actionspiele Mit dem Panzertaxi durch London

Marketingaktion von Electronic Arts für das Spiel Battlefield 3.
Düsseldorf Wenn es um Werbung für das eigene Produkt geht, fährt John Riccitiello gerne schweres Geschütz auf. Der Firmenchef der amerikanischen Spieleschmiede Electronic Arts ließ kürzlich tonnenschwere Panzer durch die Londoner Innenstadt rollen, um für sein neuestes Spiel zu werben. Die Werbeoffensive war erfolgreich: Das Actionspektakel „Battlefield 3“ verkaufte sich binnen einer Woche zehn Millionen Mal – und das bei einem Preis von etwa 60 Euro pro Packung.
Die Käufer ließen sich auch von der umstrittenen Spähsoftware namens „Origin“ nicht abschrecken, die mit dem Spiel installiert wird. Sie protokolliere die Computernutzung und sei rechtswidrig, kritisieren Datenschützer. Die Fans griffen trotzdem zu. „Noch nie hat sich ein Actionspiel in Deutschland in den ersten zwei Wochen besser verkauft“, sagt der deutsche Electronic-Arts-Chef Olaf Coenen.
Doch ausgerechnet vom Erzrivalen Activision wird Electronic Arts gerade ausgestochen. Der weltgrößte Spielekonzern bricht derzeit mit „Call of Duty – Modern Warfare 3“ sämtliche Verkaufsrekorde. In den ersten 24 Stunden wurden allein in den USA und Großbritannien 6,5 Millionen Kopien des Spiels abgesetzt. Das Unternehmen schätzt den Umsatz auf 400 Millionen US-Dollar. Dagegen sieht sogar „Harry Potter und der Halbblutprinz“ alt aus. Der bis heute erfolgreichste Film spielte am Premierenwochenende 394 Millionen Dollar ein.
Während Activision in der Vergangenheit den Löwenanteil des ertragreichen Herbstgeschäfts alleine für sich beanspruchen konnte, geht Electronic Arts mit „Battlefield 3“ diesmal auf Konfrontationskurs. Beobachter haben den „Kalten Krieg der Killerspiele“ ausgerufen.
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Die Branche ist den Kinderschuhen entwachsen: Alleine in Deutschland werden in diesem Jahr etwa zwei Milliarden Euro für Computerspiele ausgegeben, schätzen die Unternehmensberater von PricewaterhouseCoopers.
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