Aktienkurs im freien Fall Skandal kostet Murdoch-Aktionäre zehn Milliarden

Rupert Murdoch mit einer Ausgabe seiner "Times".
London/Düsseldorf Rupert Murdoch spielt noch auf Zeit, seine Aktionäre haben ihr Urteil schon gefällt: Der US-Medienunternehmer hat in Großbritannien nichts mehr zu gewinnen. Rund zehn Milliarden Dollar an Börsenwert hat Murdochs Konzern News Corp. im Zuge des Spitzelskandals eingebüßt - und das im Laufe nur einer Woche. "Der Aktienkurs legt nahe, dass sich News Corp. aus Großbritannien wird zurückziehen müssen", sagte Laura Martin, Analystin bei Needham & Co, der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Das unrühmliche Ende der Skandalzeitung "News of the World" erklärt die Prügel für Murdoch an der Börse jedenfalls nicht. Das am Sonntag geschlossene Blatt war nur für einen Bruchteil des Konzernumsatzes von 33 Milliarden Dollar verantwortlich.
Die illegalen und unsittlichen Recherchepraktiken der "News of the World"-Redaktion scheinen aber einen der wichtigsten Deals in der Geschichte des Konzerns zu verhageln: die vollständige Übernahme des britischen Satellitensenders BSkyB. Murdoch will die 61 Prozent der Aktien, die ihm noch nicht gehören, für acht Milliarden Pfund kaufen. BSkyB ist nicht nur äußerst profitabel, der Sender gehört auch zu den wichtigsten Wachstumstreibern von News Corp.
Dass der Deal klappt, wird aber zunehmend unwahrscheinlich: In seltener Einigkeit werden Regierung und Opposition Murdoch heute wohl dazu auffordern, die geplante Komplettübernahme abzusagen. Der Antrag im britischen Unterhaus besitzt zwar keine Gesetzeskraft, würde den Druck auf den Unternehmer aber weiter erhöhen.
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@ Michael
Wie wahr, wie wahr. Nicht nur dass die Springermedien unzählige Menschen durch Falschmeldungen, Anschuldigungen und schlichtweg Lügen auf dem Gewissen haben. Es wird Zeit, dass diese Schmierenblätter auch ihren Einfluss auf die Politik verlieren, dann wäre schon viel gewonnen !
Es wird höchste Zeit, dass auch Deutschland mit BILD und Konsorten aufräumt