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AOL-Mutterkonzern Verizon entscheidet das Rennen um Yahoo für sich

Das Schicksal von Yahoo scheint entschieden: Verizon steht offenbar kurz vor der Übernahme des Kerngeschäfts. Damit würde eines der bekanntesten Unternehmen der Internet-Industrie die Unabhängigkeit verlieren.
24.07.2016 Update: 25.07.2016 - 07:45 Uhr
Der Internet-Pionier schwächelt seit langem in seinem angestammten Such- und Werbegeschäft und will es deswegen abstoßen. Quelle: dpa
Yahoo in Kalifornien

Der Internet-Pionier schwächelt seit langem in seinem angestammten Such- und Werbegeschäft und will es deswegen abstoßen.

(Foto: dpa)

San Francisco Der Telekom-Konzern Verizon hat laut Medienberichten den Bieterwettstreit um das Kerngeschäft des Internet-Pioniers Yahoo für sich entschieden. Der Deal zu einem Kaufpreis von rund 4,8 Milliarden Dollar solle voraussichtlich noch am Montag bekanntgegeben werden, berichteten der Finanzdienst Bloomberg und das „Wall Street Journal“. Verizon übernehme auch zumindest einen Teil der Yahoo-Immobilien, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

Verizon galt in dem monatelangen Verkaufsprozess schon lange als der aussichtsreichste Bewerber. Nach bisherigen Informationen will der Telekom-Riese Yahoo mit seiner Internet-Sparte AOL zusammenlegen. Die Hoffnung dabei sei, dass man so einen schlagkräftigeren Konkurrenten für Google und Facebook bei Online-Werbung aufbauen könne.

Yahoo hatte sich zum Verkauf gestellt, nachdem es nicht gelungen war, die Beteiligung an der chinesischen Handelsplattform Alibaba steuerfrei für die Aktionäre abzuspalten. Nun soll stattdessen das Kerngeschäft abgestoßen werden. Die beiden Beteiligungen mit einem aktuellen Wert von rund 40 Milliarden Dollar bleiben bei dem bisherigen Unternehmen.

Ein Verkauf würde das Ende der Eigenständigkeit für eine der bekanntesten Firmen in der Internet-Wirtschaft markieren. Yahoo war vor über 20 Jahren als Verzeichnis von Webseiten gegründet worden. Dienste des Konzerns wie etwa E-Mail haben hunderte Millionen Nutzer, Yahoo tat sich jedoch schon seit Jahren schwer, das in Einnahmen umzumünzen. Das Geld wird vor allem mit Online-Werbung gemacht - und in diesem Geschäft wurde Yahoo immer mehr von Google und Facebook abgehängt.

„Bin ich schon drin oder was?“
Gründung vor 30 Jahren
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1985 gründete Steve Case (hier auf einem Bild aus dem Jahr 2000) mit anderen das Unternehmen Quantum Computer Services. 1988 wurde der Name zu America Online geändert. In den 1990er-Jahren gehörte das Unternehmen zu den Internet-Pionieren und ermöglichte vielen Kunden weltweit den Einstieg in das World Wide Web.

(Foto: dpa - picture-alliance)
Konkurrenten geschluckt
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Eine Zeit lang schien AOL nicht aufzuhalten zu sein. Unter anderem wurden die Konkurrenten Compuserve und Netscape übernommen. Auch das Chat-Programm ICQ wurde gekauft.

(Foto: dpa - picture-alliance)
Aufstieg von Middelhoff
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In Deutschland profitierte eine Zeit lang der Medienkonzern Bertelsmann erheblich von einer Zusammenarbeit mit AOL. Der damalige Bertelsmann-Vorstand Thomas Middelhoff bewegte den Konzern dazu, früh in AOL zu investieren. Mit dem äußerst lukrativen Deal im Rücken stieg Middelhoff zum Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann AG auf. 1995 ging AOL Europe mit der Bertelsmann AG das Joint Venture AOL Deutschland ein, das drei Jahre später bereits wieder beendet wurde.

(Foto: dpa - picture-alliance)
Weltweite Expansion
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AOL hatte zu seiner Blütezeit allein als Internet-Provider mehr als 30 Millionen Abonnenten weltweit. In Deutschland war das Unternehmen die Nummer zwei hinter der Deutschen Telekom.

(Foto: dpa)
Boris Becker
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Unvergessen dürften in Deutschland vor allem die Werbespots mit Tennislegende Boris Becker sein. Sein „Bin ich schon drin oder was?“ genießt bis heute Kultstatus.

(Foto: PR)
Fusion mit Time Warner
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Im Jahr 2000 fusionierte AOL mit dem Medienkonzern Time Warner. Faktisch übernahm AOL das Traditionsunternehmen für mehr als 160 Milliarden Dollar. Doch der Deal brachte nie den erhofften Effekt und wurde später als gigantischer Fehler bezeichnet. AOL wurde 2009 wieder als einzelnes Unternehmen abgespalten.

(Foto: ap)
Abschied aus Deutschland
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Ein Sparprogramm sorgte 2010 für das Aus von AOL in Deutschland. Der Konzern schloss damals die meisten seiner europäischen Niederlassungen.

(Foto: ap)

Mehrere Chefs versuchten erfolglos, das Steuer bei Yahoo herumzureißen. Zuletzt hatte die ehemalige Google-Managerin Marissa Mayer vier Jahre Zeit dazu. Sie setzte auf einen Ausbau des Medienangebots, Investitionen in eigene Anstrengungen bei der Web-Suche und wollte jüngere Nutzer mit dem Kauf der Blog-Plattform Tumblr für rund eine Milliarde Dollar anlocken. Doch zuletzt fielen die Netto-Werbeerlöse allein im vergangenen Quartal um rund ein Fünftel und über zwei Runden von Wertberichtigungen sind rund zwei Drittel des Tumblr-Kaufpreises raus aus den Büchern.

  • rtr
  • dpa
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