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Apple US-Behörden wollen ein Dutzend iPhones entsperren lassen

Amerikanische Ermittler verlangen von Apple schon mindestens seit Oktober, iPhones zu entsperren. Der Konzern sträubt sich dagegen. Unterdessen werden Rufe, die Folgen eines solchen Schritts gründlich zu prüfen, lauter.
23.02.2016 - 18:38 Uhr
Apple weigert sich, die geforderte Abschaltung von Sicherheitsmerkmalen beim iPhone zu gewährleisten. Quelle: dpa
Iphone 6

Apple weigert sich, die geforderte Abschaltung von Sicherheitsmerkmalen beim iPhone zu gewährleisten.

(Foto: dpa)

New York Der Druck der US-Behörden auf Apple, iPhones bei Ermittlungen zu entsperren, ist größer als bisher bekannt. Seit Oktober forderten sie von Apple Unterstützung bei zwölf Telefonen, wie aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervorgeht. Bisher stand vor allem der Fall im Mittelpunkt, bei dem das FBI Hilfe beim iPhone des Attentäters von San Bernardino versagt.

Apple weigert sich, die geforderte Abschaltung von Sicherheitsmerkmalen beim iPhone zu gewährleisten. Konzernchef Tim Cook erklärt, dafür müsste erstmals eine Software geschrieben werden, die es möglich macht, den Passwort-Schutz auszuhebeln.

So erschweren Sie den Datensammlern die Arbeit
Schutz gegen die Sammelwut
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Wer sich im Internet bewegt, hinterlässt beinahe zwangsläufig digitale Spuren. Viele Dienste im Netz sammeln Daten über ihre Nutzer – allen voran der Internetgigant Google. Was mit diesen Daten alles angestellt wird und wo sie wie lange gespeichert werden, lässt sich meist nicht nachvollziehen. Doch ein gewisser Schutz gegen die Sammelwut der Datenkraken ist durchaus möglich.

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Logins
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Bei aktivem Login ins Google-Konto ist die Datensammlung besonders einfach. Deswegen sollte man sich nur anmelden, wenn es wirklich nötig ist. Das gilt auch für Logins bei anderen Diensten wie etwa Facebook.

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Tracker und Cookies
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Die Verfolgung durch Tracking-Dienste und die Identifikation des Rechners durch Cookies lässt sich einschränken. Dabei helfen die richtigen Browser-Einstellungen im Bereich „Datenschutz“ sowie Add-ons wie „BetterPrivacy“, „Privacy Badger“, „Ghostery“ oder „Disconnect“. Sie lassen sich in den Browsern Firefox und Chrome installieren.

Dass Chrome von Google stammt, ist dabei kein Widerspruch. Der Browser lässt zahlreiche Erweiterungen zu, die vor übertriebener Datensammelei schützen.

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Internetsuche
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Die Google-Suche ist der Marktstandard. Allerdings fließen alle Sucheingaben und Klickauswertungen in den Datenschatz des Unternehmens. Es gibt aber zahlreiche Suchdienste, die keine Eingaben ihrer Nutzer speichern oder auswerten, etwa die deutschsprachige Meta-Suchmaschine „OneSeek.de“. Weitere Angebote sind etwa „startpage.com“, „ixquick.com“, „metager.de“ oder „duckduckgo.com“.

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Alternativen nutzen
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Für so ziemlich alle Dienste gibt es im Netz mehrere Alternativangebote. Einige davon sind nicht kommerziell wie etwa der Kartendienst „OpenStreetMap“ statt Google Maps, Preisvergleichsportale sind eine Alternative zum Shopping-Dienst des Internetriesen. Kostenlose Übersetzungen ohne Datensammlung liefern etwa „leo.org“ oder „dict.cc“.

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Die Behörden betonen zwar, das Programm solle auf ein Gerät zugeschnitten werden und Apple könne sie danach löschen. Der Konzern befürchtet jedoch, dass daraus ein Präzedenzfall wird, und dass die Software in falsche Hände geraten könnte.

In den neuen Versionen des iPhone-Betriebssystems iOS sind die Daten verschlüsselt und können nur abgerufen werden, wenn das iPhone per Passwort-Eingabe oder Fingerabdruck entsperrt wird. Die Anwender können den Passwortschutz aber auch ausschalten.

Die Ermittler beschweren sich schon länger, dass sie mit der unknackbaren Verschlüsselung von Apple und Google zum Teil nicht in Geräte von Verdächtigen reinkommen, auf denen sich Beweise finden können. Bei Android greift die Verschlüsselung allerdings erst ab der Version Marshmellow, während die meisten Android-Anwender noch mit älteren Version unterwegs sind.

Trump: Boykottiert Apple!

Die Behörden wollen vor allem, dass Apple per Software-Eingriff die Funktion aushebelt, die den Inhalt eines Telefons löscht, wenn zehn Mal ein falsches Passwort eingegeben wird. Dann könnten unendlich viele Passwörter ausprobieren, bis sie das richtige erwischen.

Apple schlug vor, statt Gerichten solle sich eine Experten-Kommission mit den möglichen Folgen der Behörden-Forderungen beschäftigen. Auch Android-Chef Hiroshi Lockheimer von Google sieht Bedarf an einer breiten Diskussion. „Es ist eine ganz neue Situation, in der verlangt wird, ein Produkt zu verändern, um einen Sicherheitsmechanismus zu umgehen“, sagte der Google-Manager auf dem Mobile World Congress in Barcelona. „Wenn es einmal soweit kommt, kann es auch immer wieder passieren.“ Deshalb könne man nicht von einem Einzelfall sprechen und müsse über ein Verfahren nachdenken, das wiederholt angewandt werden könne.

Politisch heikler Fall
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