Arbeitsniederlegung Tausende Google-Mitarbeiter protestieren gegen Sexismus
Tausende Google-Mitarbeiter protestieren gegen Missstände im Konzern
San Francisco Tausende Google-Mitarbeiter haben am Donnerstag weltweit gegen Sexismus, Rassismus und unkontrollierte Macht von Managern in ihrem Konzern protestiert. Mit dem Hashtag #GoogleWalkout und unter dem Motto „Ausstand für wahren Wandel“ verabredeten sich Mitarbeiter in Asien und Europa, am Donnerstag jeweils um 11:10 Uhr Ortszeit ihre Arbeit niederzulegen und ihre Büros zu verlassen.
In Dublin wandten sich die Organisatoren per Megafon an die Menge, um ihre Unterstützung gegenüber Opfern von Nachstellungen zu bekunden. Andere Beschäftigte zeigten sich zwar medienscheu, versammelten sich aber im Inneren der Bürogebäude, um ihre Solidarität auszudrücken.
Auch in den USA riefen die Organisatoren des Protests zu solchen Aktionen und Kundgebungen auf. Sie fordern unter anderem, dass der Google-Mutterkonzern Alphabet einen Arbeitnehmer-Vertreter in seinen Verwaltungsrat aufnimmt und gleiche Bezahlung von Männern und Frauen transparent macht. Die Protest-Aktionen folgen monatelangen Diskussionen über Gleichberechtigung, Sexismus und mangelnder Diversität in dem Technologiekonzern.
In den vergangenen zwei Jahren hat der Internet-Konzern 48 Mitarbeiter, davon 13 Manager, wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz vor die Tür gesetzt. Mitarbeiter hätten interne Meldesysteme genutzt, um unangemessenes Verhalten anonym anzuzeigen.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Die „New York Times“ hatte vergangene Woche berichtet, dass der Erfinder der Handy-Betriebssoftware Android, Andy Rubin, 2014 Google nach dem Vorwurf sexueller Belästigung verlassen musste, aber eine Abfindung von 90 Millionen Dollar erhielt. Google hatte dem Bericht nicht widersprochen.

Die Mitarbeiter, hier in London, protestieren gegen Sexismus und die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen.
Pichai hatte nach dem Bericht rasch Stellung bezogen und versichert, das Unternehmen fahre einen harten Kurs bei Fehlverhalten und habe allein in den vergangenen zwei Jahren 48 Mitarbeiter wegen Anschuldigungen sexueller Belästigung gefeuert.
Am Dienstag bat der Google-Chef in einer E-Mail an die Beschäftigten um Entschuldigung für das „frühere Vorgehen“ des Unternehmens. Er verstehe den Zorn und die Enttäuschung vieler Mitarbeiter und setze sich für Fortschritte bei einem Thema ein, „das in unserer Gesellschaft und ja, auch hier bei Google, schon viel zu lange besteht“, schrieb er.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.