Auktion von Mobilfunkfrequenzen: Das Milliarden-Spiel hat begonnen
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Auktion von MobilfunkfrequenzenDas Milliarden-Spiel hat begonnen
Die Auktion von Mobilfunkfrequenzen ist gestartet. Der Bund erhofft sich satte Erlöse; für Manager, Techniker und Spieltheoretiker der bietenden Konzerne beginnt nun aber das große Zocken. Das Ende ist völlig offen.
Mainz Von außen lässt sich kaum erahnen, um welche Größenordnungen es im Inneren gerade geht. Es ist ein grauer Tag in Mainz-Gonsenheim bei der Außenstelle der Bundesnetzagentur. Hinter der Eingangstür herrscht dagegen reges Treiben. Unternehmensverantwortliche und Politiker haben sich versammelt, um demonstrativ die Versteigerung der Frequenzen für Mobilfunk zu starten – bei der es um Milliardensummen geht.
Rund zehn Minuten nach Ende der Pressekonferenz wird der symbolische Knopf gedrückt und es geht los. Wiederrum rund zehn Minuten später stehen auf der großen Projektionsfläche am Kopf des Raumes die Summen der ersten Auktionsrunde. Unter dem Strich steht die Zahl 1.275.630 – in Tausend Euro. Zehn Minuten haben also knapp 1,3 Milliarden Euro gebracht.
Das dürfte die Bundesregierung zufrieden stellen, denn ihr gehören die Frequenzen. Auf dem Tisch liegen Frequenzen in den Bereichen 700 und 900 Megahertz sowie 1,8 und 1,5 Gigahertz. Erstere haben einen besonderes Namen: Es ist die „Digitale Dividende 2“. Bisher wird dieser Bereich von den Nutzern von Funkmikrofonen, etwa im Theater, und im Rundfunk für die Übertragung des digitalen Antennenfernsehen DVB-T genutzt. Doch bis Ende des kommenden Jahres soll sie geräumt werden, damit die Unternehmen sie nutzen können, um ländliche Regionen besser mit schnellem Internet zu versorgen. Denn sie sind besonders langwellig und haben damit eine bessere Reichweite.
Wichtige Frequenz-Auktionen international
Erlöst wurden 45 Milliarden Dollar (40 Milliarden Euro).
2,3 Milliarden Pfund (3 Milliarden Euro). Analysten hatten mit bis zu vier Milliarden Pfund gerechnet.
300 Millionen Euro. Die Auktion gelang erst im zweiten Anlauf - der erste Versuch wurde von der dortigen Regulierungsbehörde abgebrochen, da die eingegangenen Gebote sich bereits auf über 700 Millionen Euro summierten. Angesichts solcher hohen Summen fürchtete die Behörde massive Preissteigerungen für die Handy-Nutzer und einen langwierigen Ausbau der neuen Netze.
2 Milliarden Euro. Erwartet hatte der Staat eigentlich nur 600 Millionen Euro.
3,8 Milliarden Euro. Der Betrag fiel wesentlich höher aus als von Experten prognostiziert. Telekom-Marktführer KPN musste wegen der hohen Ausgaben die Ausschüttungen an die Aktionäre streichen.
Hier wurden 3,6 Milliarden Euro erlöst.
Vier Bieter legten insgesamt 4,4 Milliarden Euro auf den Tisch.
Nach dem Willen der Bundesregierung müssen erfolgreiche Bieter ihre Infrastruktur so ausbauen, dass sie jeweils 97 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland und 98 Prozent der Haushalte bundesweit mit Breitband versorgen können. Heruntergebrochen pro Haushalt sollen sie Übertragungsraten von 10 Megabit die Sekunde erreicht werden. „Die Frequenzen, die versteigert werden, sollen einen substantiellen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Mobilfunkversorgung in Deutschland leisten“, sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.
Zwanzig Minuten später ist die zweite Bieterrunde vorbei: Unter dem Strich stehen nun rund 1,47 Milliarden Euro. In den Unternehmenszentralen sitzen Manager, Techniker und Spieltheoretiker in abhörsicheren Räumen und versuchen die perfekte Strategie pro Bieterrunde zu finden, die jeweils maximal eine Stunde dauern.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Wie verhindert man denn, dass sich die Beteiligten einfach abprechen?
Weil, bei "9 Tage bis 6 Wochen", sind die doch nicht die ganze Zeit eingesperrt?
Einmal zusammen eine Runde Golf spielen und am nächsten Tag ist die Auktion beendet.