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Besuch im Internet-Niemandsland Was der Google-Chef in Kuba macht

Im kommunistischen Kuba funktioniert das Internet immer noch wie in den 1990ern. Google-Chef Eric Schmidt wirbt bei seinem Besuch für ein „freies und offenes Netz“ - und macht sich damit nicht nur Freunde.
  • Andreas Knobloch
03.07.2014 - 10:09 Uhr Kommentieren
Trotz amerikanischer Sanktionen wagt Google-Chef Eric Schmidt einen Besuch in Kubas Hauptstadt Havanna. Quelle: Reuters

Trotz amerikanischer Sanktionen wagt Google-Chef Eric Schmidt einen Besuch in Kubas Hauptstadt Havanna.

(Foto: Reuters)

Havanna Auch 25 Jahre nach Ende des Kalten Krieges sind US-Bürgern private Urlaubsreisen nach Kuba verboten. Sanktionen muss Chef des Internet-Riesen Google, Eric Schmidt, für seinen zweitägigen Trip auf die sozialistische Karibikinsel aber nicht befürchten. Nach langen Monaten der Vorbereitung hatte Schmidt in der vergangenen Woche zusammen mit drei hochrangigen Google-Managern Havanna besucht und war dabei sowohl mit Regierungsvertretern als auch Vertretern der wachsenden alternativen Softwareszene Kubas zusammengetroffen.

Eine Dienstreise quasi - und wenn vier Vertreter eines der größten US-amerikanischen Technologiekonzerns ein Land besuchen, zu dem die USA seit 1961 keine diplomatischen Beziehungen mehr haben und ebenso lange ein absurdes Embargo aufrecht erhalten, dann ist es in gewisser Weise auch eine internationale Mission. Ziel der Visite sei es gewesen, „die Tugenden eines freien und offenen Internets zu fördern“, so Schmidt. Bereits im November 2013 hatte er in einem Interview mit dem Wall Street Journal erklärt, dass Kuba „ganz oben auf der Liste“ seiner Prioritäten stünde. Es ist das erste Mal, dass Google-Vertreter offiziell Kuba besucht haben.

Internet wie in den 1990ern

Dabei ist Kuba das Land mit der niedrigsten Internet-Zugriffsrate in der nördlichen Hemisphäre. Ein nur sehr begrenzter Sektor an Personen - Akademiker, Wissenschaftler, Kulturschaffende, Journalisten sowie ausländische Geschäftsleute - haben eigenen Zugang zum Internet aus. Nach den jüngsten Schätzungen der Nationalen Statistikbehörde (ONE) aus dem Jahr 2010 hatten nur knapp drei Prozent der Bevölkerung direkten Zugang zum Netz.

Die Zahl dürfte heute ein wenig zwar höher liegen; private Anschlüsse sind aber weiter kaum vorhanden. Für die kubanische Regierung liegt die Priorität in der Schaffung von Gemeinschaftszentren, in denen die Bevölkerung Zugang zum Internet hat, sowie dem Ausbau der Verbindungen in Forschungs- , Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.

Die Mehrheit der Kubaner hat damit keinen direkten Anschluss ans Internet, sondern zu einem Mailsystem sowie einem Intranet. Touristen können sich in einigen Hotels einloggen, zu allerdings sehr teuren Tarifen (8-10 US-Dollar/Stunde). Im vergangenen Jahr waren überall auf der Insel zudem eine Art Cybercafés eröffnet worden; sich ins Internet einzuloggen bleibt für viele bei Tarifen von 4,50 US-Dollar/Stunde aber unerschwinglich.

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