Premium „Bild”-Skandal Der Fall Reichelt ist auch ein Fall Döpfner – und für den Springer-Chef wohl noch lange nicht vorbei

Intern wird nun an einer besseren Unternehmenskultur gearbeitet.
München Es sind Szenen wie bei einem Fronteinsatz. Der Hauptakteur raucht Kette, schiebt Gummibärchen in sich hinein, droht, wütet, kritisiert. „Wo sind die 500 Reporter, die wir haben?“, fragt er. Es gehe darum, in einer Zeit, „in der unsere Auflage morgen um die Hälfte einbrechen kann, eine wirtschaftliche Perspektive zu haben“. Und dann schickt der auf Krawall gebürstete Feldherr seine Truppe mit Pathos zur Berichterstattung in den ersten Corona-Lockdown: „Es ist eure Zeit, es wird nicht mehr größer in eurem Leben.“
So war Julian Reichelt, 41, Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, bis zum gestrigen Montag. So sah er sich selbst, so schilderte ihn „Amazon Prime“ in einer TV-Dokumentation. Dem martialischen Treiben setzte sein Arbeitgeber, die Axel Springer SE, jedoch ein jähes Ende, nachdem die „New York Times“ aus alten Akten über Vorwürfe und Anzeigen gegen ihn berichtete.
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