
Die Telekom darf ihr Breitbandnetz noch schneller machen.
Frankfurt Grünes Licht für ein Milliardenprojekt der Telekom : Die Bundesnetzagentur segnet die großangelegten Internet-Ausbaupläne des Bonner Konzern in Deutschland unter Auflagen ab. Die Telekom darf ihr VDSL-Breitbandnetz mit Hilfe der Vectoring-Technologie in Gebieten aufrüsten, in denen Rivalen bereits eine eigene Festnetzinfrastruktur aufgebaut haben. Das teilte die Netzagentur am Dienstag mit. Damit hat die Telekom für den Ausbau in Städten freie Bahn, da dort Unternehmen wie Kabel Deutschland oder Stadtnetzbetreiber den Bonnern Internetkunden abluchsen.
Die Telekom muss der Regulierungsbehörde zufolge sicherstellen, dass Rivalen ohne eigenes Netz auf die geplanten Turbo-Internetleitungen zugreifen können, und deshalb die Anschlüsse zur Miete anbieten. Die Bestimmung sichert die Geschäfte von sogenannten Internet-Wiederverkäufern wie United Internet ("1&1", "GMX") oder Vodafone, die DSL-Anschlüsse von der Telekom übernehmen und unter eigenem Namen vermarkten. Die Behörde hat keine endgültige Entscheidung veröffentlicht, sondern einen Regulierungsentwurf - die Telekom, ihre Wettbewerber und die EU-Kommission können dazu noch Stellung nehmen. Wenn alle Parteien zustimmen, tritt der Entwurf im Frühsommer in Kraft.
Deutsche Telekom - 37,05 Milliarden Euro
Telstra (Australien) - 42,84 Milliarden Euro
NTT (Japan) - 43,13 Milliarden Euro
Telefonica (Spanien) - 46,31 Milliarden Euro
NTT Docomo (Japan) - 47,99 Milliarden Euro
America Movil (Mexiko) - 66,96 Milliarden Euro
Verizon (USA) - 93,38 Milliarden Euro
Vodafone (Großbritannien) - 94,26 Milliarden Euro
AT & T (USA) - 145,27 Milliarden Euro
China Mobile - 177,02 Milliarden Euro
Ranking nach Marktkapitalisierung (Dezember 2012) - Quelle: Bloomberg
Die Telekom ist über das Okay nicht uneingeschränkt glücklich: Zwar sei die Entscheidung eine wichtige Voraussetzung für die geplanten Investitionen der Telekom in neue Breitbandnetze, sagte ein Sprecher des Dax-Konzerns. "Wir halten an unserem Ziel, 65 Prozent der Haushalte mit Vectoring versorgen, fest." Allerdings erhalte das Unternehmen keine endgültige Rechtssicherheit, da wesentliche Regelungen unter dem Vorbehalt stünden, dass die Telekom die neuen Internetanschlüsse weitervermietet. "Dieses Angebot muss erst in einem weiteren zeitaufwändigen und bürokratischen Verwaltungsverfahren bei der Bundesnetzagentur festgelegt werden."
Im Herbst hatte der Bonner Konzern angekündigt, in den nächsten Jahren 24 Millionen Haushalten superschnelle Internet-Anschlüsse auf Basis einer aufgerüsteten VDSL-Technik zu bieten. Das wären doppelt so viele wie bisher. Gleichzeitig sollen die Zugänge mit 100 Megabit in der Sekunde wesentlich schneller werden. Möglich macht das die neue Vectoring-Technologie. Hinter dem Plan stand bislang ein großes Fragezeichen, da die brandneue Technik nur richtig funktioniert, wenn die Telekom den Zugang zum Kunden wieder für sich hat - sonst sind die Störungen zu groß.

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