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CES in Las Vegas Nach dem Selfie kommt das Drohnie

Kaum eine Technologie wird 2016 einen so rasanten Aufstieg erleben wie die Drohne. Auf der Messe CES in Las Vegas herrscht Goldgräberstimmung – aber auch Panik: China macht europäischen und US-Anbietern das Leben schwer.
05.01.2016 - 10:44 Uhr
Rund zwei Kilogramm wiegt der 1700 Euro teure Airdog. Seine Batterie hält ihn zwischen fünf und fünfzehn Minuten in der Luft Quelle: Airdog
Und die Drohne fliegt immer mit

Rund zwei Kilogramm wiegt der 1700 Euro teure Airdog. Seine Batterie hält ihn zwischen fünf und fünfzehn Minuten in der Luft

(Foto: Airdog)

Las Vegas Es ist einer dieser wenigen Regentage in Nevada. Am frühen Morgen hat sich der Nebel noch nicht ganz über den schneebedeckten Bergen des Red Rock Canyon verzogen, aber die sonst so stickige Luft ist klar und frisch.

Die Spielerstadt liegt noch im Tiefschlaf, als wir uns bei Nieselregen auf Mountainbikes schwingen, um unseren Weg über steinige Feldwege zu bahnen, vorbei an mannshohen Yucca-Palmen und Joshua Trees. Im Himmel ständig verfolgt von unserem Kamera-Hündchen, dem Airdog.

Vergiss das Selfie – das Drohnie ist der Trend 2016: Drohnen sind überall und werden immer billiger. 1903 eroberten die Brüder Wright die Lüfte, und 2016 beginnt der nächste Kampf um den Luftraum. Diesmal mit dem unbemannten Fluggerät für jedermann.

Ein Druck auf den „Play“-Knopf der am Arm befestigten Fernbedienung erweckt die vier schwarzen Rotoren surrend zum Leben. Ein weiteres „Ok“ gibt das Startsignal und das senfgelb-lila Fluggerät erhebt sich in die Luft der Mojave-Wüste, um sich in rund zehn Meter Höhe vor meinem Mountain-Bike in Position zu setzen. Von nun an wird mich die angebaute Gopro-Action-Kamera nicht mehr aus ihrem Objektiv lassen.

Rund zwei Kilogramm wiegt der 1700 Euro teure Airdog, seine Batterie hält ihn zwischen fünf und fünfzehn Minuten in der Luft, je nachdem, wie stark der Gegenwind und wie hoch die Geschwindigkeit ist. Seine Steuerung ist vollautomatisch und für jede Sportart optimiert.

Zum Beispiel Drachensegeln: Da weiß Airdog, dass es eine Leine gibt. Also fliegt er nicht vor dem Segler, misst Windgeschwindigkeit und –richtung und bleibt immer in sicherer Entfernung. Wird die Batterielaufzeit knapp, dreht der persönliche Kameramann ab und fliegt an den Strand zurück.

Bei mir ist das anders. Ich bin auf einem Fahrrad, also ist die Frontaufnahme gefahrlos, selbst in Lenkerhöhe. Ein Sonar misst Bodenabstand und Hindernisse im Weg, zur Not geht es flugs nach oben. Ein Druck auf die Pfeiltasten und Airdog wechselt den Blickwinkel um 45 Grad nach rechts oder links. Doch eine Hand vom Lenker nehmen sollte man im Gelände nur, wenn man genau weiß, was man macht. Sonst endet die Fahrt im Dreck.

Die besten Multikopter aller Klassen
Drohnen mit Kamera
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Parrot AR.Drone 2.0: Ein großer Quadrokopter mit HD-Kamera (720p). Die Steuerung erfolgt über Smartphone oder Tablet. Die Reichweite liegt laut Hersteller bei maximal 50 Metern. Während des Flugs werden Fotos oder Videos per Livestreaming auf das Mobilgerät übertragen. Die Aufnahmen werden bei Bedarf auch auf einem mitfliegenden USB-Stick gespeichert. Im "Regiemodus" lassen sich Flugbewegungen für die Kamera programmieren.

Sensoren wie Gyroskop, Beschleunigungsmesser, Magnetometer und Ultraschallentfernungsmesser und Bodenkamera sorgen für eine präzise Steuerung und Stabilisierung der Flugbewegungen. Die AR.Drone ist in verschiedenen Versionen erhältlich, das Spitzenmodell, die GPS-Edition, ist mit einem USB-Stick ausgestattet, der als GPS-Modul und gleichzeitig Speicher für Flugaufnahmen dient. Preis: circa 340 Euro.

(Foto: PR)
Blade 180 QX HD
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Ein kompakter Quadrokopter mit eingebauter HD-Kamera und Fernsteuerung. Für den Flug lassen sich unterschiedliche Neigungswinkel einstellen, sodass die Blade-Drohne entweder besonders ruhige Kameraflüge oder besonders kühne Flugmanöver vollführt. Der Blade 180 QX HD ist gut geeignet für Anfänger oder Anwender, die keine allzu hohen Ansprüche an die Kamera stellen. Preis: circa 140 Euro.

(Foto: PR)
Nine Eagles Galaxy Visitor 6
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Ein Quadrokopter mit HD-Kamera für Einsteiger. Bilder und Videos werden per Wi-Fi auf ein Smartphone oder Tablet (iOS oder Android) übertragen. Fortgeschrittene Piloten können auch die Wendigkeit des Fluggeräts erhöhen und damit spannende Flugmanöver erproben. Preis: circa 170 Euro.

(Foto: PR)
Blade 350 QX2 AP Combo
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Der Blade 350 QX2 AP Combo ist ein komplett ausgestatteter Quadrokopter mit HD-Kamera (1080p) und GPS. Er überträgt das Live-Bild auf iPhone oder Android-Geräte. Die 2-achsige Kameraaufhängung (Gimbal) gleicht Luftturbulenzen aus, um sanfte und unverwackelte Aufnahmen zu ermöglichen. Beruhigend für Anfänger: Mit "Return Home" kehrt der Quadrokopter automatisch zum Startplatz zurück. Preis: ab 390 Euro.

(Foto: PR)
Parrot Bebop Drone
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Ein anspruchsvoller Quadrokopter für Hobbyflieger mit Full-HD-Kamera und GPS. Das Digicam-Modul knipst Fotos mit 14 Millionen Pixel und Superweitwinkel (180 Grad, Fisheye). Videos werden auf dem acht Gigabyte großen Flash-Speicher abgelegt. Gesteuert wird die Bebop-Dohne über Smartphone oder Tablet. Die entsprechende App ist neben iOS und Android auch für Windows Phone erhältlich, eine Seltenheit. Die Reichweite bei der Smartphone-Steuerung liegt laut Hersteller bei maximal 50 Metern. Als optionales Zubehör gibt es einen Skycontroller, der die Reichweite auf etwa 2000 Meter vergrößern soll. Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Magnetometer, Ultraschallsensoren und eine Bodenkamera helfen, die Flugbewegungen präzise zu steuern und Turbulenzen auszugleichen. Daneben ist die Parrot zu FPV-Brillen (First Person View) von Zeiss oder Sony kompatibel. Die maximale Flugdauer liegt bei elf Minuten. Preis: 499 Euro (mit Skycontroller: 899 Euro).

(Foto: PR)
Hubsan X4
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Die Kamera des Quadrokopters Hubsan X4 hat eine Auflösung von 720 x 480 Pixeln und ist daher weniger für anspruchsvolle Luftaufnahmen geeignet. Immerhin hat der preiswerte Hubsan mit der Fernsteuerung eine Reichweite von bis zu 100 Metern. Durch den abnehmbaren Schutzring kann man das Fluggerät auch in geschlossenen Räumen ausprobieren. LEDs machen die Drohne nachtflugtauglich. Preis: circa 80 Euro.

(Foto: PR)
Yuneec Q500 Typhoon
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Der Q500 Typhoon gehört zu den Spitzenmodellen unter den Hobbyfliegern. Er arbeitet mit einer Full-HD-Kamera, die 60 Bilder pro Sekunde schafft und damit auch schnelle Bewegungen erfasst. Die Kameraaufhängung (Gimbal) gleicht Wackler oder Luftturbulenzen auf drei Achsen aus. In die Fernsteuerung ist ein Videobildschirm integriert, in dem man die Aufnahmen live verfolgen kann. Die Flugzeit liegt bei ansehnlichen 20 bis 25 Minuten. GPS ist ebenfalls an Bord. Preis: circa 1.200 Euro.

(Foto: PR)

Dreimal gedrückt in einer Richtung und die Drohne folgt dem Amateurfahrer aus der Rücksicht, wie er unbeholfen durch die Wüste radelt und über Steine und Äste holpert. Bei Extremsportlern sieht das anders aus. Da zeigen sich auf YouTube atemberaubende Aufnahmen von halsbrecherischen Trips durch die Wildnis oder Steilabfahrten am verschneiten Hang, für die man früher einen Hubschrauber mieten musste.

Diese Aussichten waren auf Anhieb überzeugend für eine Gruppe von Enthusiasten, die schon den Actionkamera-Hersteller Gopro groß gemacht hat: Extremsportler. Um deren Traum wahr zu machen, wollte das Unternehmen aus dem lettischen Riga Mitte 2014 bescheidene 200.000 Dollar einsammeln. Rund 1,3 Millionen Dollar warfen Outdoor-Fanatiker innerhalb weniger Tage in den Ring, um vom Selfie zum Drohnie aufzusteigen. Selbst für Kickstarter-Verhältnisse eine enorme Summe.

Vom Kickstarter-Projekt zum Drohnen-Hersteller
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