Chinesischer Tech-Konzern Deshalb sind die Tencent-Zahlen eingebrochen

Der Tencent-Präsident ist selbst ein Spiele-Enthusiast.
Peking Tencent-Gründer Ma Huateng schickte diesmal lieber seinen Präsidenten Martin Lau vor, um sich den Investoren zu stellen. Die Umsatzzahlen des Internetunternehmens waren im zweiten Quartal mit 2,6 Milliarden Dollar zwei Prozent niedriger als im Vorjahr und damit unter den Erwartungen der Analysten geblieben.
Lau hat dafür eine eindeutige Erklärung: Das Spiele-Segment ist eingebrochen. „Der Behördenumbau beeinträchtigt unsere gesamte Industrie“, erklärte der 45-Jährige.
Im März hatte der chinesische Volkskongress dem Umbau der Regierung zugestimmt. Davon betroffen sind auch zwei Behörden, die Spielelizenzen erteilen, es aber seit Monaten nicht mehr getan haben. Doch ohne Genehmigung kann Tencent die Spiele nicht zu Geld machen, wie im Fall des beliebten „PlayerUnknown’s Battlegrounds“.
Onlinespiele stellen mit 3,6 Milliarden Dollar Umsatz und 34 Prozent Tencents größte Einnahmequelle dar. Auch weil Lau, ein großer Spieleenthusiast, dies vorantrieb. Bevor Tencent für 10,2 Milliarden Dollar 84 Prozent des finnischen Spieleentwicklers Supercell übernahm, soll Lau dessen „Clash of Clans“ selbst lange gespielt haben und sogar unter die Top 100 der besten Spieler gekommen sein.
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Lau, geboren in Peking, wuchs in Hongkong auf und studierte in den USA. Zuerst arbeitete er für McKinsey, dann für Goldman Sachs. 2004 begleitete er als Investmentbanker den Börsengang Tencents und fiel dabei Ma auf. 2005 wechselte er zu dem Technologieriesen. Erst leitete er die Investmentsparte, ein Jahr später wurde er zum Präsidenten ernannt.
Die Chinesen nennen Lau auch „den Superarbeitnehmer“, weil er selbst nie ein eigenes Unternehmen gegründet hat, sich aber als Mitarbeiter ein Milliardenvermögen erwirtschaftet hat. 2017 lag sein Jahresgehalt bei 38 Millionen Dollar, 29 Millionen Dollar davon kamen aus aktienbasierten Einnahmen. 2017 wurde er dank steigender Tencent-Wertpapiere zum Milliardär.
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