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Chipentwickler Amtel Dialog steigt aus Rennen um US-Rivalen aus

Dialog Semiconductor hat das Bieterrennen um Atmel verloren. Der Halbleiter-Hersteller will sein Angebot nicht aufstocken – und sorgt so für ein Kursfeuerwerk. Nun könnte der Konzern selbst zur Zielscheibe werden.
15.01.2016 - 14:20 Uhr
Der deutsch-britische Bieter hat das Ringen um Atmel verloren. Quelle: PR
Dialog Semiconductor

Der deutsch-britische Bieter hat das Ringen um Atmel verloren.

(Foto: PR)

München Der Chipentwickler Dialog Semiconductor steigt zur Freude seiner Aktionäre aus dem Rennen um den US-Konkurrenten Atmel aus. Die deutsch-britische Halbleiterfirma will ihr bei Investoren umstrittenes Übernahmeangebot für Atmel nicht aufstocken und löste damit am Freitag ein Kursfeuerwerk der im TecDax gelisteten Dialog-Aktie aus. Dazu trugen auch Spekulationen bei, dass Dialog Semiconductor im Übernahmefieber der Chipbranche selbst ins Visier eines Käufers geraten könnte.

„Wir haben beschlossen, dass es nicht im besten Interesse unserer Aktionäre ist, den Angebotspreis für Atmel zu erhöhen“, erklärte Dialog-Chef Jalal Bagherli. Der Schritt war bereits erwartet worden, nachdem Atmel dem deutsch-britischen Bieter am Mittwoch einen Korb gegeben und sich für das Übernahmeangebot des US-Unternehmens Microchip Technology entschieden hatte. Dialog kassiert von Atmel nun sogar 137 Millionen Dollar als Aufhebungsentschädigung.

Dialog hatte nominell 4,6 Milliarden Dollar für Atmel geboten, davon gut zwei Milliarden in bar und der Rest in Aktien. Durch einen starken Kursverlust der Dialog-Titel infolge des Übernahmeversuchs und aufgrund schwächerer Geschäfte war die Offerte zuletzt aber nur noch etwa 3,5 Milliarden Dollar schwer. Microchip Technology bietet 3,4 Milliarden Dollar – für jede Atmel-Aktie sieben Dollar in bar sowie zusätzlich Microchip-Aktien im Wert von je 1,15 Dollar.

„Wir begrüßen Dialogs Entscheidung, das Angebot für Atmel nicht zu erhöhen, da diese Transaktion viel zu teuer gewesen wäre“, erklärte DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer. Das Unternehmen könne nun in Ruhe nach anderen Akquisitionen zu niedrigeren Preisen suchen. Der Experte zeigte sich zuversichtlich, dass Dialog auf Wachstumskurs bleiben werde. Börsianer halten nun es nun auch für möglich, dass Dialog seinerseits Übernahmeinteressenten anzieht. Aktivistische Investoren könnten Appetit auf das Unternehmen bekommen, sagte ein Händler.

Die Dialog-Aktien legten um bis zu neun Prozent auf 29,52 Euro zu und zählten damit zu den stärksten Werten im TecDax. Am späten Vormittag lagen die Titel allerdings in einem trüben Marktumfeld rund ein Prozent im Minus. Zuletzt waren die Aktien der Chipfirma deutlich ins Rutschen gekommen, weil Investoren mit schwächerem Wachstum rechneten. Seit Jahresbeginn verloren die Titel mehr als 13 Prozent. Die Handyriesen Samsung und Apple sorgen derzeit für Kummer in der Zulieferbranche. Samsung legte kurz nach dem Jahreswechsel schwache Zahlen vor, und Dialogs Großkunde Apple drosselt Medienberichten zufolge seine iPhone-Produktion aufgrund mauer Nachfrage.

Die Halbleiterindustrie steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Jahrzehntelang hatte es in der Branche so gut wie keine Übernahmen gegeben. Doch Kostendruck und größer werdende Konkurrenz aus China lösten eine Fusionswelle aus : Infineon schluckte die US-Firma International Rectifier, die niederländische NXP stieg mit Freescale zu Europas Marktführer auf, und in den USA erwarb Avago Technologies für 37 Milliarden Dollar den Rivalen Broadcom – der bisher teuerste Deal der Branche.

  • rtr
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