Computer-Gigant: Schwächen im Servergeschäft bringen IBM Verluste
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Computer-GigantSchwächen im Servergeschäft bringen IBM Verluste
IBM muss Federn lassen: Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal einen Umsatzverlust und lag damit hinter den Erwartungen der Analysten. Die Aktie reagierte nachbörslich auf die Unternehmenszahlen.
Umsatzeinbuße bei IBM: Konzernchefin Ginni Rometty versucht, mit dem Ausbau von wachsenden Geschäftsfeldern wie Cloud Computing das Steuer herumzureißen.
Der Abstieg des US-Softwarekonzerns IBM geht weiter. Das Unternehmen hat im Auftaktquartal mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang erneut die Erwartungen der Anleger enttäuscht. Die Erlöse fielen binnen Jahresfrist um vier Prozent auf 22,5 Milliarden Dollar, wie IBM am Mittwochabend mitteilte. Der Nettogewinn brach sogar um mehr als ein Fünftel auf 2,38 Milliarden Dollar ein. Vor allem das lahmende Hardware-Geschäft setzt den Amerikanern zu. Der Umsatz mit Großrechnern und Speichersystemen knickte zuletzt um fast ein Viertel ein. Der Abbau Tausender Stellen half „Big Blue“ auch nicht.
„Der Umsatz schrumpft seit acht Quartalen hintereinander“, klagte Fred Hickey vom Anleger-Newsletter „The High Tech Strategist“. „Sie enttäuschen so oft, dass es schwer ist, Schritt zu halten.“ Das Auftaktquartal 2014 war für den einst bewunderten Branchen-Pionier das schwächste seit 2009. IBM versucht über Sanierungsprogramme, einen Stellenabbau und den Verkauf seiner Kleinserversparte an die chinesische Lenovo wieder Tritt zu fassen. „Sie waren mal ein Anführer“, ergänzte Hickey. „Jetzt verkaufen sie ein Geschäftsfeld nach dem anderen. Das ist nicht der Weg zu Wachstum.“ In Frankfurt gab die IBM-Aktie am Donnerstag fast fünf Prozent nach.
Selbst in Schwellenländern wie China, Russland, Brasilien und Indien schrumpfen die Einnahmen des IT-Konzerns immer weiter. Allein im Geschäft mit Software und Services kam IBM insgesamt auf ein Umsatzplus von 1,6 Prozent. Dem Marktforscher Gartner zufolge musste das Unternehmen den Rang als zweitgrößter Software-Anbieter der Welt hinter Microsoft zuletzt an Oracle abtreten. IBM-Chefin Virginia Rometty knüpft ihre Hoffnungen nun an den Supercomputer Watson und die Cloud-Offensive.
IBM-Historie
IBM wird am 16. Juni unter dem Namen Computing Tabulating and Recording Company (C-T-R) in New York gegründet. Neben der Lochkarten-Technik bietet das Unternehmen kommerzielle Waagen und Uhren an.
C-T-R ändert seinen Namen in International Business Machines (IBM).
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IBM hat im vergangenen Jahr gut drei Milliarden Dollar für Übernahmen ausgegeben, die meisten davon für Spezialisten im Cloud Computing. In dem zukunftsträchtigen Geschäft verlagern Kunden Speicher- und Softwaredienstleistungen von ihren Rechenzentren ins Internet. Allerdings schlagen sich die Bemühungen in dem Segment noch nicht merklich in der Bilanz von IBM nieder.
Für Watson schafft IBM sogar eine eigene Sparte. Der Computer, der in der Quizshow „Jeopardy“ Menschen überlegen war, habe bisher aber nicht das Potenzial zu einem Umsatztreiber gezeigt, monierte Fondsmanager Tim Ghriskey. „Watson ist eine Möglichkeit für sie sichtbar zu bleiben, etwas worüber die Vertriebsleute reden können.“ Der große Befreiungsschlag sei aber nicht absehbar.
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