Aus jüngst veröffentlichten Dokumenten des Whistleblowers Edward Snowden geht hervor, dass US-Internetfirmen wie Google, Facebook, Yahoo und Microsoft für die Weitergabe von Daten an den amerikanischen Geheimdienst NSA offenbar Zahlungen in Millionenhöhe erhalten haben. Um an Nutzerdaten zu kommen, muss die NSA nicht auf die Server zugreifen: Datenpakete mit Bezug zu Facebook oder Google können auch an anderer Stelle abgefangen werden.
Gmail-Nutzer dürften keine „vernünftigen Erwartungen an die Privatsphäre auf dem Server“ stellen, teilte Google vor Kurzem einer US-Verbraucherschutzorganisation mit. Was bedrohlich klingt, ist in den Datenschutzbestimmungen geregelt, die jeder Nutzer bei Kontoeröffnung bestätigt. "Wir erfassen (...) Informationen über die von Ihnen genutzten Dienste und die Art und Weise, wie Sie diese nutzen". Die Daten werden mit dem Gmail-Account verknüpft, lassen sich also auf eine Person beziehen.
Laut den Marktanalysten von eMarketer liegt Googles weltweiter Anteil an Online-Werbung im Jahr 2012 bereits bei über 50 Prozent – Tendenz steigend. Google scannt den Inhalt von E-Mails, verfolgt und identifiziert die Nutzer seines Suchmaschinenangebots über Cookies und personalisiert die Ergebnislisten von Suchanfragen. Zwei Personen können so bei gleichem Suchbegriff völlig unterschiedliche Ergebnisse erhalten – mit individuell auf sie abgestimmten Werbeanzeigen.
Laut IT-Branchenverband Bitkom geht es bei der Technik Big Data darum, große unstrukturierte Datenmengen, wie Tweets, Blogs, Texte und Fotos in eine „sinnvolle“ Form zu bringen. Echtzeit und die Berücksichtigung vieler verschiedener Formate ermöglichen das „Erkennen von Zusammenhängen, Bedeutungen, Mustern, Vorhersagen“. Wie genau die Internetkonzerne damit arbeiten, bleibt unklar. „Apple oder Google nutzen diese Möglichkeiten virtuos“, steht in einer Bitkom-Publikation.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.