Nach dem Scheitern des Verkaufs von T-Mobile USA an AT&T muss sich die Konzernmutter Deutsche Telekom Alternativen für ihre schwächelnde Tochter überlegen. Der Konzern selbst betonte, unmittelbar keinen Handlungsdruck zu haben, doch längerfristig wegen eines teuren Netzausbaus nach Lösungen zu suchen.
Ohne AT&T befindet sich die T-Mobile USA in einer schwierigen Marktposition. Mit 33,7 Millionen Kunden rangiert das Unternehmen auf dem heiß umkämpften US-Markt nur an vierter Stelle. Anschluss an die Marktführer Verizon Wireless und AT&T, die Kunden mit exklusiven Handys wie dem iPhone locken, konnte T-Mobile nie finden.
Gleichzeitig greifen kleinere Anbieter mit Discount-Preisen neue Kunden ab. In den ersten neun Monaten kündigten 850.000 lukrative Vertragskunden, der operative Gewinn (Ebitda) schrumpfte um 14 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Nach dem Aus der Fusionspläne mit AT&T dürften noch weitere verunsicherte Kunden abspringen, erwarten Analysten.
Bislang hat T-Mobile USA keinen Plan, um sein Mobilfunknetz auf den neuen Datenübertragungsstandard LTE aufzurüsten. Das ist wichtig, da Amerikaner sehr viel mit ihrem Handys ins Internet gehen - Netzzusammenbrüche sind schon heute keine Seltenheit. Der Ausbau in den Riesenland wird allerdings teuer.
Die Möglichkeit, hier alles allein zu machen, hatte die Telekom-Führung bis zum AT&T-Deal immer wieder diskutiert, war damit aber bei ihren Aktionären auf wenig Begeisterung gestoßen. Großaktionär DWS, eine Fondstochter der Deutschen Bank, hatte die Ausbaupläne bereits 2010 als zu riskant und teuer kritisiert.
Die Telekom könnte ihre Tochter zerschlagen und die wertvollen Funkfrequenzen und die Technik einzeln verkaufen, sagte Commerzbank-Analystin Heike Pauls.
Die Suche nach einem anderen Fusionspartner dürfte zeitaufwendig werden hieß es noch Ende 2011, da kaum ein anderer Konzern noch einmal 39 Milliarden Dollar für T-Mobile USA zahlen werde, erklärte LBBW-Experte Stefan Borscheid. „Eine denkbare Option wäre unseres Erachtens eine Netzwerkpartnerschaft mit Clearwire, aber auch eine Zusammenarbeit mit Sprint Nextel erscheint uns denkbar.“
Allerdings nutzen der Markt-Dritte Sprint und T-Mobile USA unterschiedliche Mobilfunkstandards, die nicht miteinander vereinbar seien. Bei einer solchen Lösungen bliebe die Deutsche Telekom zudem in den USA engagiert - gerade das wollte sie vermeiden. Andere mögliche Partner für T-Mobile USA wären das Mobilfunk-Startup Lightsquared oder Kabelnetzbetreiber, schätzt Commerzbank-Analystin Pauls.
Angesichts der wenigen Alternativen scheine ein Komplettverkauf etwa an einen Finanzinvestor nicht ausgeschlossen, sagte Borscheid weiter. Egal für welche Lösung sich Telekom-Chef Rene Obermann nach einem Platzen des AT&T-Geschäfts entscheidet, es würde schwer für ihn, sie zu verkaufen. Denn alle Optionen hatte die Telekom noch im März als untauglich bezeichnet, um den Verkauf des US-Geschäfts an AT&T zu rechtfertigen.
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die Börse in Amerika spricht eine eindeutige Sprache
alle Telcos in Amerika profitieren vom Betrug an der Deutschen Telekom mit dem geplatzten Deal.
Sie haben völlig recht. Ich habe mal die Zeit genommen um die DT genauer zu untersuchen. Die DT hat keine klare Strategie und ist viel zu diversifiziert.Offensichtlich ist da fundamental irgendwo nicht in Ordnung,denn was den Gewinn pro Aktie betrifft, erhöht sich in 2012 die Analystenzahl von21 auf 27.Auch die Londoner Börse und die Eurex sind finster.Auch der cashflow ist nicht in Ordnung.Die Zeit ist tatsächlich knapp und Goldman Sachs hat mal wieder mitvärhandelt.
und wieder mal wird ein deutsches Unternehmen von den USA betrogen.
Nieder mit Amerika !!!!!!
Telecom ist nun einmal ein EX-Staatsverein. Man tut immer gut, Short zu gehen, wenn man bei dieser Firma über die bezahlten Medien die Kurse hoch gepuscht hat.
Evtl kann man mit der DB über Shorts ähnlich gute Geschäfte machen.
Auf Staatsfirmen ist wenigstens Verlass.
Seit wann weiß denn überhaupt der Mensch was richtig zu tu ist oder nicht? Ihr kritisiert, und das ist auch sehr viel einfacher als Entscheidungen zu treffen. Das Leben ist nun mal ein Spiel und genau wie im Lotto kann man falsch liegen. Aber das ist eben menschlich. Kritisieren ist einfach und handeln schwieriger. Wenn diese Aktion nicht zum erhofften Ergebnis gekommen ist, wird wohl etwas anderes anstelle dessen kommen. Das werden wir in der nahen Zukunft sehen. Aber das ist nun mal der Job der Journalisten alles kritisch(positiv,negativ) darzustellen. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass es tatsächlich so ist!
@ibmisout
Richtig. Es war vielleicht 80 milliarden, Dollar oder Euro, egal. Eine gigantische Fehlentscheidung. Ist das nicht eine Veruntreuung von Firmengelder? Jetzt will keiner die Firma auch geschenkt haben. Wer muss es denn ausbaden? Natürlich, die Angestellten. Was für Putzfrauen und Kassiererinen gilt, muss auch für Manager gelten. Also Herr Sommer: Boni zurück.
wieviel millliarden hat der schwackkopf ron sommer, topperformer oberleistungsträger, damals bezahlt. Was ist unterm strich bei rausgekommen, nic für die kunden , mitarbeiter und aktionäre. Für die bosse fette gehäler, boni und abfindungen. Schluss damit !
Ihr Kommentar ueber die abbrechenden Verbindungen in NYC ist voelliger Bloedsinn. Man muss sich nur den richtigen Anbieter aussuchen. Nie habe ich - nicht mal in Deutschland - ein stabileres Mobilfunknetz als Verizon Wireless gehabt. Auch hier: man hat immer eine Wahl. AT&T oder T-Mobile USA ist eben keine gute.
Tja, da hat der Global-Player "Rene" die Ar...-Karte gezogen(!) ALs Telekom-Kunde, wundert man sich schon lange warum die Preise in Deutschland immer noch relativ hoch und die Leistung im Servicefall relativ bescheiden ist!
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Aber man verbrennt sich ja lieber die Finger (und das Geld der Aktionäre) in den maroden USA und glaubt dort am "großen" Rad mitdrehen zu müssen...
Reingefallen(!)
Schuster bleib bei deinen Leisten....
To whom it may concern,
die Deutsche Telekom hatte gestern an der Nasd,1,4% verloren.Ask und Bid sind eng gestellt.Da ist kein Problem. Aber der Chef sollte mal in Ruhe in der Weihnachtspause über die Sperrminorität nachdenken...