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Devolo-Gründer Heiko Harbers Der Tüftler investiert in den nächsten Zukunftsmarkt

Mit dem Internet aus der Steckdose hat Heiko Harbers Millionen gemacht. Nun drängt er auf den Markt für Smart-Home-Lösungen – doch die Konkurrenz ist groß.
31.08.2018 - 11:53 Uhr Kommentieren
Mit WLAN-Adaptern für die Steckdose wurde der Devolo-Gründer reich. Nun hat er den Smart-Home-Markt im Visier. Quelle: Devolo/Ronald Koehler
Heiko Harbers

Mit WLAN-Adaptern für die Steckdose wurde der Devolo-Gründer reich. Nun hat er den Smart-Home-Markt im Visier.

(Foto: Devolo/Ronald Koehler)

Düsseldorf Als Heiko Harbers vor 16 Jahren sein Unternehmen gründete, hatte er ein klares Ziel: Internet in jeden Winkel zu bringen. Mit seiner „Powerline-Technologie“ wollte der studierte Elektrotechniker den noch jungen Markt für Heimvernetzung erschließen. Die Idee, Stromleitungen im Haus für die Datenübertragung zu nutzen, bescherte dem Aachener Unternehmen Devolo bis heute mehr als 37 Millionen verkaufte Produkte in ganz Europa.

2003 kamen die „dLAN-Adapter“ auf den Markt. Sie verlängern das Netz von Steckdose zu Steckdose über die Stromleitung und sorgen so für ein besseres WLAN-Signal. Auf der Technikmesse Ifa stellt das Unternehmen nun seine neueste Powerline-Version vor, doppelt so schnell und mit größerer Reichweite. Aber Harbers hat schon längst den nächsten Zukunftsmarkt im Blick.

Seit drei Jahren bietet Devolo jetzt auch Smart-Home-Lösungen an. „Wir sehen hier einen sehr großen Markt“, erklärt Harbers seine Strategie. Seine Traumvorstellung: „Wenn ich mich dem Haus nähere, geht das Licht schon an und die Rollladen gehen automatisch hoch. Das ist das Ziel“, schwärmt der 58-Jährige. Besonders viel Potenzial sieht er für smarte Anwendungen in der Altenpflege.

Viel Geld für die Smart-Home-Entwicklung

In Deutschland nutzt laut dem Branchenverband Bitkom schon jeder Vierte smarte Anwendungen zu Hause. Das Geschäft hat großes Potenzial. Allein der deutsche Markt soll nach einer Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little und eco bis zum Jahr 2022 auf 4,3 Milliarden Euro wachsen – also jährlich im Schnitt um 26,4 Prozent.

Das will Devolo nutzen. Aber die Konkurrenz ist groß. Auch Schwergewichte wie Bosch und Innogy haben sich schon positioniert. Lars Riegel, Smart-Home-Experte bei der Unternehmensberatungsfirma Arthur D. Little, sieht trotzdem gute Chancen für den deutschen Mittelständler. „Die Entscheidung, vom Powerline in den Smart-Home Bereich als nächsten Wachstumsmarkt zu gehen, ist strategisch richtig“, sagt Riegel.

Die Smart-Home-Entwicklung lässt sich Devolo einiges kosten: Eine siebenstellige Summe steckte der Netzwerkspezialist in seine neue Sparte. Die Investitionen hinterlassen Spuren. 2016 sank nicht nur der Umsatz um 14 Millionen auf nunmehr 117 Millionen Euro. Auch der Gewinn schrumpfte um satte 83 Prozent. Von über 4,6 Millionen im Vorjahr, auf gerade einmal 778 .196 Euro. Um das Thema Smart Home voranzubringen, hat Devolo ein Team von Softwareingenieuren aufgebaut. Parallel startete die neue Powerline-Produktlinie. „Das hat den Gewinn reduziert“, erklärt Harbers. Aber er ist sich sicher, dass sich die Investitionen auszahlen.

An Optimismus mangelt es dem Devolo-Chef nicht. Harbers ist durch und durch Tüftler. Schon als Kind wollte der gebürtige Ostfriese Unternehmer und Erfinder werden. Der Schritt zum Elektrotechnikstudium lag nahe, was er allerdings nie beendete. Stattdessen nahm er einen Job an beim Technologiekonzern Elsa, der 2002 eine viel beachtete Pleite hinlegte. Seine Abteilung löste der damalige Chef der Datenkommunikationssparte in einem Management-Buy-out aus dem Unternehmen heraus, weil er an seine Powerline-Idee glaubte. Und gründete Devolo mit 25 ehemaligen Kollegen aus der Insolvenz.

Die Aachener verbinden inzwischen in ganz Europa die Medien- und Internetnutzer per Stromnetz mit deren Internet-, Telefon- oder TV-Dienstleistern. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern, meint Experte Riedel. „Das Mobilfunknetz wird das Festnetz so schnell nicht ersetzen. Mit seinen Powerline-Produkten hat Devolo so zwar keinen stark wachsenden Markt, dafür aber einen stabilen.“ Kathrin Witsch

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