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Digitale Infrastruktur Telekom-Chef fordert Hilfe vom Staat bei Netzausbau

Das digitale Leben wird immer wichtiger. Auf der Innovationskonferenz DLD sprach sich Telekom-Chef Höttges daher für einen schnellen Netzausbau aus. Bei dem Thema sieht er aber nicht nur die Industrie in der Pflicht.
19.01.2014 - 20:52 Uhr 2 Kommentare
Der neue Telekom-Chef Timotheus Höttges fordert auch Hilfe vom Staat beim Netzausbau. Quelle: dpa

Der neue Telekom-Chef Timotheus Höttges fordert auch Hilfe vom Staat beim Netzausbau.

(Foto: dpa)

München Deutschland muss aus Sicht von Wirtschaft und Politik ohne eine gute digitale Infrastruktur um seinen Wohlstand fürchten. Es sei eine zentrale Aufgabe für die Industrie, aber auch für den Staat, den Ausbau der Netze deutlich schneller und umfassender voranzutreiben, betonte der neue Chef der Deutschen Telekom, Timotheus Höttges, am Sonntag zu Beginn der Innovationskonferenz „Digital Life Design“ (DLD) in München. Die europäische Telekom-Branche hofft dafür auf ein Entgegenkommen der EU.

„Jeder und alles wird künftig vernetzt sein“, sagte Höttges. Im Digitalen liege das Wachstum der Zukunft. Deutschland hinke anderen Regionen wie etwa den USA bereits weit hinterher, in ganz Europa gebe es enormen Nachholbedarf. Vieles sei zu kompliziert und schwerfällig, etwa die Anforderungen der Regulierungsbehörden. Vor allem: „Wir geben einfach zu wenig Geld aus“, sagte Höttges. Die Telekom ist einer der Partner für eine Netzallianz, mit der der neue Bundesminister für Infrastruktur, Alexander Dobrindt (CSU), den Ausbau der Netze vorantreiben will. „Die digitale Welt verändert stetig Wirtschaft und Gesellschaft“, sagte Dobrindt. Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands hänge entscheidend von der Frage nach der digitalen Infrastruktur ab.

Dobrindt will mit seiner Netzallianz aus Politik und Wirtschaft bis 2018 einen flächendeckenden Breitbandausbau mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde erreichen. Der Minister räumte ein, dass dies ein ehrgeiziges Ziel sei. In einer gemeinsamen Anstrengung sei das aber möglich. In Bayern etwa sind Anschlüsse mit Übertragungsraten von 50 Megabit pro Sekunde oder schneller in Städten schon immerhin in rund 75 Prozent aller Haushalte möglich, auf dem Land sind es aber nur 10 Prozent. Der flächendeckende Ausbau wird nach Schätzungen viele Milliarden Euro verschlingen. Geld, das aus Sicht der Wirtschaft gut angelegt ist.

Doch nicht nur bei der Technik, auch bei der Regulierung sieht die Wirtschaft Nachholbedarf. Burda-Chef Bernhard Kallen sieht dabei vor allem Europa in der Pflicht. Wenn etwa der Online-Versandhändler Amazon ein E-Book über einen Server in Luxemburg verkaufe, werde keine Steuer dafür fällig. Stünde der Rechner aber in Deutschland, müsste gezahlt werden. Das sei eine Wettbewerbsverzerrung, die behoben werden müsse, sagte Kallen. Der Weg dahin werde aber lang und anstrengend sein, schließlich müssten innerhalb der EU alle Beteiligten zustimmen. Die Telekom-Branche fordert von Brüssel schon lange eine Lockerung der Regulierung und mehr Freiraum für Fusionen.

Unter der Schirmherrschaft von Verleger Hubert Burda treffen sich auf der DLD14 in München noch bis Dienstag Unternehmer, Internet-Experten und Investoren. Die DLD-Konferenz findet seit 2005 jährlich statt und gilt als eine der wichtigsten Veranstaltungen ihrer Art. Erwartet werden unter anderem die Chefredakteurin der US-Netzzeitung „The Huffington Post“, Arianna Huffington, der Schriftsteller Paulo Coelho und Wikipedia-Chef Jimmy Wales. Weitere prominente Figuren der IT-Branche sind bei den drei DLD-Tagen etwa die Gründer des Messaging-Dienstes WhatsApp, Jan Koum, und der Musikplattform Spotify, Daniel Ek. Die DLD konkurriert um die Spitzenleute der IT-Industrie mit anderen ähnlichen Veranstaltungen wie zum Beispiel LeWeb in Paris und London.

  • dpa
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2 Kommentare zu "Digitale Infrastruktur: Telekom-Chef fordert Hilfe vom Staat bei Netzausbau"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • @Marco: Die Telekom wurde vom Staat privatisiert und muss grundsärtlich jeden Depp (z.B. 1&1) auf seine Leitungen drauflassen, während die Kabelbetreiber ein munterfröhliches Gebietskartell aufegabut aheben, nicht reguliert werden und ihre satten Gewinne zu 100% in die USA abführen; Geld von Kunden, was dann zur Fianzierung des Breitbandausbaus nicht mehr da ist. Da dann als deutscher Staat zu erwarten, die Telekom würde im Alleingang in kürzerster Zeit ganz Deutschland mit Glasfaser versorgen ist pervers - vor allem wenn man sieht, dass unser toller Statt jederzeit Geld für Banken, Pleitestaaten und Kindergeldbetrüger aus anderen EU-Staaten hat. Ein wenig Deruglierung wäre angebracht, wenn man schon als Staat nichts zahlen will.

  • Wenn Gewinne gemacht werden,bekommen es die Aktionäre.Wenn Verluste gemacht werden muß der Malocher hinhalten.Und jetzt soll sich auch noch der Staat beteiligen.
    Was ist den mit dem geplanten Verkauf der US-Tochter?Da kommt doch Geld für Investitionen rein.Aber das Geld ist wahrscheinlich schon verteilt.
    Ist das eine perverse Welt.




    Marco

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