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Facebook Ein milliardenschweres Täuschungsmanöver

Mark Zuckerberg ist ein Meisterstreich gelungen: Er überzeugte Experten und Anleger davon, dass ein Konzern, der pro Kunde keine drei Dollar im Jahr umsetzt, 100 Milliarden Dollar wert sei. Für den Coup hatte er Helfer.
06.08.2012 - 16:57 Uhr 23 Kommentare
Vom Facebook-Börsengang profitierten vor allem Zuckerbergs Investoren. Quelle: dapd

Vom Facebook-Börsengang profitierten vor allem Zuckerbergs Investoren.

(Foto: dapd)

Düsseldorf Man kann sagen, der Börsengang von Facebook ist unglücklich gelaufen. Die Aktie hat seit dem Börsenstart am 18. Mai 45 Prozent ihres Werts und damit mehr als 40 Milliarden Dollar verloren. Aber der vermeintliche Unglücksfall erinnert in vielem an ein Bubenstück, wie es im modernen Investment-Banking durchaus üblich ist.

Am 27. Juni, als die Facebook-Aktie bereits von 42 auf 32 Dollar gefallen war, empfahl Goldman Sachs das Papier zum Kauf. Ziel: 42 Dollar. Soziale Plattformen wie das Onlinenetzwerk seien ein „Wegweiser in eine neue Ära des Internets", schrieb Goldman-Analystin Heather Bellini. Zwei Wochen später, die Aktie hatte sich kaum bewegt, gab die US-Bank JP Morgan Chase ein Kursziel von 45 Dollar aus. Ende Juli, die Aktie war auf 23 Dollar gerutscht, schlug Morgan Stanley vor: „Kaufen!"

Und so wiederholt sich die Geschichte. „Wenn es schon Wahnsinn geben muss", schrieb der Ökonom John Kenneth Galbraith im September 1929 über die Börsenkrise in den USA, „dann spricht einiges dafür, ihn in einer epischen Größe zu haben." Es scheint, als würden die Beteiligten an dem Facebook-Börsengang diese Ansicht teilen.

100 Milliarden Dollar: Das war die Summe, die Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, seine Investoren und die begleitenden Banken vor dem Börsengang als faire Bewertung für Facebook verkündeten - ein Unternehmen, das 2011 nur eine Milliarde Dollar Gewinn erzielte. Man hätte sie auslachen können. Doch die Meinungsmacher heizten den Wahnsinn nur weiter an.

Am 17. Mai, dem Tag vor dem Börsengang, erschien das Team der Fernsehshow „Fast Money" auf dem Sender CNBC geschlossen in Kapuzen-Sweatshirts - eine Verbeugung vor Facebook-Gründer Zuckerberg und seinem Lieblingskleidungsstück. Am selben Tag sagte der Aktienexperte Jim Cramer auf CNBC: „Sollte man diese Aktie vielleicht nicht kaufen? Nein, nein, nein und nein! Diese Aktie hat nichts mit der Dotcom-Blase zu tun, mit der die Leute vor elf Jahren ihr Vermögen verloren haben."

Im diametralen Gegensatz zum öffentlichen Hype senkten Konsortialbanken wie Goldman Sachs und Morgan Stanley kurz vor dem Börsengang jedoch ihre Gewinnerwartungen für Facebook - ihre Bedenken wurden aber erst nach dem Börsendebüt öffentlich bekannt.

Da hatte Goldman Sachs lange zuvor erworbene Facebook-Aktien bereits für 923 Millionen Dollar verkauft - also zu Höchstkursen Kasse gemacht. Und Morgan Stanley hatte allein für die Vorbereitung des Börsengangs 100 Millionen Dollar eingestrichen.

Investoren machten Unternehmensanteile zu Bargeld
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23 Kommentare zu "Facebook: Ein milliardenschweres Täuschungsmanöver"

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  • @MatthiasDoll

    "leider gibt es nur wenig konstruktive oder sinnvolle Beiträge - schade!"

    Bitte sich nicht darueber beschweren, sondern einen hinzufuegen.

    Also mir faellt zu diesem Boersengang auch wenig Positives ein. Bin gerne bereit meinen geistigen Horizont aufzuhellen. Also ich bitte um Argumente, die mir helfen, meine negative Sicht zu mindern.

  • Stimme ihnen zu.
    Wenn sie aber Anlegern 7% oder die doppelte Rendite versprechen interessiert sich niemand für ihre Papiere.
    Sie müssen den Leuten 100% oder mehr Rendite versprechen! Dann können Sie sich vor gierigen Anlegern nicht mehr retten.
    So ist das. Der Mensch ist so. Das Geld haben diese Anleger einfach verdient und nun haben Sie es auch einfach verloren.
    Wer sein Geld hart verdient geht eben nicht ins Kasino!

  • Die Gier nach Geld schaltet eben immer wieder das Hirn aus.

    Ich habe mit niemanden Mitleid.

    Die Dummheit und das Universum..................

  • schön ist doch immer wieder, wie wenig die Kommentare mit dem Thema zu tun haben - bzw. wie viel Frust hier manch einer ablässt und alles pauschal schlecht gemacht wird: Banken, Politik, facebook und dessen User, leider gibt es nur wenig konstruktive oder sinnvolle Beiträge - schade!

  • tja und alle machen mit, auch die großen Printmedien, die böse Berichte über FB schreiben. Siehe Handelsblatt und der Button unter dem Beitrag.

  • ....was muß noch passieren, bis Otto und Erna begreifen, was dieses neue "komm ich zieh dir die Hose und das Hemd aus" von beiden haben wollen. Das Preisgeben von intimsten Informationen der beiden. Ein Verbrecher-Werk, nichts anderes. Es ist ja unglaublich, was da Drüben inszeniert wurde, um alle ahnungslosen Lämmer bis auf die Haut auszuziehen, um an Informationen zu kommen. Und jetzt kommt noch heraus, dass das Ganze ein Blendwerk für die Börse war. Es ist einfach unglaublich, was sich Menschen ausdenken, um an die Brustwarzen anderer zu kommen. Dieser Verbrecher-Laden hat Millionen Menschen im Griff. Kann mit den gesammelten Daten machen was er will und ohne Ende liefern. Man fragt sich nur, wie es weiter geht und was demnächst noch Neues auf die Daten-Autobahn gegeben wird.
    Und die Verdummung geht weiter. Lesen und schreiben ist nicht mehr vorhanden. Und keiner opponiert. Alle machen mit. Es ist unfaßbar.

  • Getrickst oder nicht, dass ist hier erstmal egal! Es gibt eben die Käufer der FB-Aktie, die hoffen, dass Sie übernacht mit FB auch zum Millionär werden, hätte es geklappt, dann würden diese Leute über den Rest lachen. Nun lacht halt der rest über sie, aber als kleiner Trost: das Geld ist nicht weg, es hat nur ein Anderer!

  • 40 Milliarden Wertverlust

    Das Geld ist ja nicht weg, das Geld hat nur ein anderer! (in diesem Fall verschiedene Großbanken ...)

  • Es ist seit Jahren bekannt, dass Zuckerberg nur das jugendlich-frische Aushängeschild ist. Im Drivers Seat sitzen schon längst Goldman-Sachs und andere. Alles längst bekannt und z.B. vom Guardian ausführlich recherchiert. Das Problem sind unsere Journalisten in Deutschland, die keinen Schuss Pulver taugen und diesen Mist auch noch hypen.

  • Wer der [...] sein Geld gibt ist doch selber Schuld. [+++ Beitrag von der Redaktion editiert +++]

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