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Facebook behält die Nase vorn und zieht mit einem höheren Gewinnwachstum an Google vorbei. Doch in Zukunft könnten die Gewinne geringer ausfallen: Zuckerberg kündigt Investitionen zur Stärkung der Sicherheit an.
Bangalore/Berlin Im Ringen um Platz eins im Werbegeschäft trumpft Facebook im Vergleich zu Google mit einem deutlich höheren Gewinnwachstum auf. Das Nettoergebnis kletterte im dritten Quartal dank boomender Werbeeinnahmen um 79 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar, wie das weltgrößte Online-Netzwerk am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte.
Damit setzte sich das Unternehmen aus Menlo Park in Kalifornien, zu dem auch die Foto- und Videoapp Instagram und der Messenger-Dienst Whatsapp gehören, von seinem Konkurrenten Google ab. Dessen Mutterkonzern Alphabet fuhr von Juli bis September zwar mit 6,7 Milliarden Dollar einen höheren Gewinn ein, kam aber nur auf einen Zuwachs von 33 Prozent.
Firmengründer und -chef Mark Zuckerberg deutete allerdings an, dass demnächst die Gewinne aufgrund von Investitionen in die Sicherheit des Dienstes nicht mehr so stark sprudeln könnten. Facebook befindet sich derzeit im Visier des US-Senats.
Es geht um russische Einmischung in den US-Wahlkampf 2016. Facebook-Chefsyndikus Colin Stretch räumte ein, dass der Konzern mehr hätte tun müssen. Zwischen Juni 2015 und August 2017 wurden rund 80.000 Posts von der mutmaßlichen „Troll“-Fabrik Internet Research Agency aus St. Petersburg auf Facebook platziert. Diese Beiträge von teils gefälschten Nutzerprofilen erreichten rund 126 Millionen Nutzer und damit etwa die Hälfte der US-Wahlberechtigten.
Welche Facebook-Dienste die Deutschen nutzen
Facebook ist nicht nur eine Internetseite oder eine App. Das soziale Netzwerk wurde in den vergangenen Jahren kräftig erweitert. Die bekanntesten Teile sind der Facebook Messenger, Instagram und Whatsapp. Das Statistik-Portal Statista hat die Deutschen gefragt, welche Dienste und Produkte sie mindestens gelegentlich nutzen.
72 Prozent nutzen das Social Media Portal. Dabei ist der Unterschied zwischen Männern (73 Prozent) und Frauen (71 Prozent) gering.
Den Facebook-Nachrichtendienst nutzen 43 Prozent der Befragten – Männer wie Frauen.
Den Online-Dienst Instagram zum Teilen von Fotos und Videos nutzen 26 Prozent der Männer und 22 Prozent der Frauen.
Den Instant-Messaging-Dienst, der seit dem Jahr 2014 zu Facebook gehört, wird 70 Prozent der Befragten genutzt. Mit 71 Prozent männlichen und 70 Prozent weiblichen Nutzern sind die Unterschiede bei den Geschlechtern gering.
Zuckerberg will nun Konsequenzen ziehen und kündigte an, im kommenden Jahr die Zahl der Mitarbeiter, die sich bei Facebook mit dem Thema Sicherheit beschäftigen, auf 20.000 zu verdoppeln. Im September beschäftigte das Unternehmen weltweit über alle Sparten hinweg nur rund 23.000 Menschen. Diese massive Aufstockung dürfte teuer werden. Der 33-Jährige sagte: „Der Schutz unserer Community ist wichtiger als die Maximierung unseres Gewinns.“ Die Investitionen würden sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr ungefähr verdoppeln, sagte Finanzchef David Wehner.
Von Juli bis September kletterte der Umsatz des 2004 gegründeten Unternehmens um 47 Prozent auf 10,33 Milliarden Dollar. Die Kosten stiegen in dem Zeitraum um 34 Prozent. Den überwiegenden Teil der Erlöse nahm Facebook aus dem Verkauf von Anzeigen ein. Dabei kamen 88 Prozent aus dem Geschäft mit Werbung auf Smartphones und Tablets. Besonderen Schub brachte jüngst der Fokus auf Werbevideos.
Analyst Ivan Feinseth von der Investmentbank Tigress Financial Partners sagte, das Anzeigenwachstum sei „phänomenal“. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer legte auf Jahressicht um 16 Prozent auf 2,07 Milliarden zu. Zum Vergleich: Twitter kommt auf rund 330 Millionen.
Mit Gewinn wie Umsatz lag Facebook über den Erwartungen von Analysten. Die Aktie legte nachbörslich leicht zu, nachdem sie im Handel bereits ein Rekordhoch bei 182,69 Dollar markiert hatte. In diesem Jahr hat sich das Papier bereits um fast 59 Prozent verteuert.
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