Facebook-Nutzer kontern SAP-Vorstand „Betreuen dann 50 Menschen einen Roboter?“

Intelligente Roboter können etliche Jobs erlernen.
Düsseldorf Eigentlich sieht Baxter ganz niedlich aus mit seinen treuen Augen. Doch für viele Menschen ist er das Sinnbild ihrer Ängste. Denn Baxter ist ein intelligenter Roboter der amerikanischen Firma Rethink Robotic. Anders als frühere Roboter ist er nicht für bestimmte Arbeiten programmiert, sondern erlernt Arbeitsabläufe durchs Zuschauen.
Allzweck-Roboter wie Baxter werden die Arbeitswelt verändern. Viele Menschen fürchten im Zuge der Digitalisierung und des Einzugs neuer Technologien um ihre Jobs. Vielleicht nicht heute oder morgen, aber bald. Dabei ist doch das Gegenteil der Fall. Das versicherte zumindest der SAP-Vorstand Bernd Leukert im Handelsblatt-Interview.
Er findet, dass in dieser Diskussion zu viel über negative Szenarien gesprochen wird. Zwar würden intelligente Systeme zunehmend Standardaufgaben übernehmen, aber Leukert ist überzeugt: „Die Digitalisierung vernichtet in Summe kein Jobs. Sie verändert Berufsbilder und die Ausbildung.“
Auf der Facebook-Seite des Handelsblatts sorgt das für heftigen Widerspruch. In einer lebhaften Diskussion verweisen einige Nutzer auf Produktionshallen, in denen nur noch ein oder zwei Ingenieure am Leitstand sitzen, die Produktion überwachen und selbst die Wartung und Programmierarbeiten durchführen. Facebook-Nutzer Andreas Meier ist deswegen skeptisch, dass die Digitalisierung für mehr Jobs sorgt. Er schreibt auf Facebook voller Sarkasmus: „Ja genau... Ich sehe es schon, wie in Zukunft 50 Menschen dann einen Roboter betreuen.“
Mit dieser Meinung ist er nicht alleine. Viele kritisieren den SAP-Vorstand und nennen Leukerts Aussage „realitätsfern“. Denn die neuen Berufsbilder würden keine Arbeitsplätze für diejenigen schaffen, die gerade ihren Job verloren hätten. Einige Nutzer verweisen darauf, dass in der Aus- und Weiterbildung nicht ausreichend darauf geachtet werde, die Menschen auf die kommenden Jobs vorzubereiten und dafür zu qualifizieren. Wilma Jesche fordert deshalb von den Unternehmen: „Schafft neue Berufe und die passende Ausbildung dazu.“
Andere bringen ihre Angst zum Ausdruck, dass die veränderten Berufsbilder immer mehr Menschen abhängen. „Heute sind es die Geringqualifizierten und morgen sind es die Qualifizierten, deren Berufsfelder immer weniger werden, da die Roboter deren Arbeiten ebenfalls bald übernehmen können“, schreibt Carmen Gollub.
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