Eine feste Definition des Begriffs „Hate Speech“ gibt es nicht. Gemeint sind allgemein Meinungsäußerungen, die bestimmte Personen oder Personengruppen herabsetzen und verunglimpfen sollen. In der politischen Debatte geht es nur um solche Formen von Hate Speech, die gegen Gesetze verstoßen, insbesondere gegen Paragraphen des Strafgesetzbuchs (StGB). Ein Beispiel ist § 130 des Strafgesetzbuchs (Volksverhetzung). Diese Vorschrift verbietet es, zum Hass gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer solchen Gruppe aufzustacheln oder zu Gewalt gegen sie aufzufordern. Außerdem ist danach unter bestimmten Umständen die Leugnung des Holocaust strafbar.
Quelle: Bundesjustizministerium.
Weder das Bundesjustizministerium noch die vom Ministerium eingerichtete Task Force prüfen, ob konkrete Inhalte gegen Gesetze verstoßen und entscheiden daher auch nicht über die Entfernung von rechtswidrigen Inhalten. Diese Prüfung führen die in der Task Force vertretenen Unternehmen vielmehr in eigener Verantwortung und in eigener Zuständigkeit durch. Die Unternehmen haben zugesagt, hasserfüllte Inhalte und Aufstachelung zu Gewalt einerseits auf ihre Gemeinschaftsrichtlinien ("Community Standards") hin und andererseits auf Grundlage des deutschen Rechts zu überprüfen, sobald ihnen konkrete Inhalte dieser Art gemeldet worden sind.
Thema der Task Force ist ganz generell der Umgang mit rechtswidrigen Hassbotschaften im Internet. Die Diskussion ist nicht auf rechtsextremistische Inhalte beschränkt, sondern umfasst rechtswidrige Aufrufe zu Hass und Gewalt unabhängig von ihren Motiven oder den Personen, gegen die sie sich richten. Fragen im Zusammenhang mit der Löschung konkreter Beiträge können nur die Unternehmen beantworten.
In Deutschland gilt Meinungs- und Pressefreiheit. Das ist im Grundgesetz verankert. In Absatz 2 des entsprechenden Artikels 5 steht allerdings auch: „Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.“ Das heißt: Niemand darf sein Recht auf Meinungsfreiheit dafür nutzen, die Rechte anderer zu verletzen, zum Beispiel, indem er gegen sie hetzt, zu Gewalt aufruft oder sie verleumdet. Diese Gesetze gelten - sie müssen in sozialen Netzwerken aber konsequenter als bislang zur Anwendung kommen. Und nur darum geht es: Dass Kommentare, die gegen das Strafrecht verstoßen, gelöscht werden.
Die Strafverfolgung dient dazu, den verantwortlichen Autor zur Rechenschaft zu ziehen. Dies ist Sache der zuständigen Strafverfolgungsbehörden. Die Staatsanwaltschaften werden Anzeigen schnell prüfen und zur Anklage bringen, wenn die Voraussetzungen hierfür gegeben sind. Ziel des Löschens von rechtswidrigen Beiträgen ist es, für eine angemessene Kommunikationskultur zu sorgen und die vom Hass betroffenen Gruppen und Personen zu schützen. Die beiden Ziele ergänzen sich.
Die Task Force nimmt keine Prüfung von Inhalten vor und entscheidet auch nicht über die Entfernung von strafbaren Inhalten. Die strafrechtliche Verfolgung von Hasskriminalität im Internet obliegt den zuständigen Strafverfolgungsbehörden.
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Das Vorhaben ist hochproblematisch - mich wundert es nicht , dass die etablierten Parteien und die staatskohärente Medienlandschaft nicht protestieren. Wären sie doch die größten Profiteure einer solchen Einflussnahme auf die freie Meinungsäußerung. Fake-News - was soll das sein? Und wer bestimmt eigentlich was Fake ist und was nicht? Was Wahrheit ist und was nicht? Was Hate-Speech ist und was nicht? Hier wird mit Macht ein System der Meinungskontrolle an unsere Verfassung vorbei installiert. Homöopathie ist Fake (Wirksamkeit ist in keiner klinischen Studie bewiesen worden) - darf man darüber nicht mehr berichten? Zu jeder Studie gibt es eine Gegenstudie - welche ist nun Fake und wer bestimmt das? "Corrective" wird von der Augsteinstiftung gefördert - sind die politisch neutral? Übrigens gab und gibt es in jeder Diktatur ein "Wahrheitsministerium" die sich dem Kampf gegen "staatszersetzender Desinformation" verschrieben haben . Die etablierten Parteien mißtrauen dem eigenen Souverän und sehen mit Angst ihre Felle wegschwimmen. Anstatt dem neuen Pluralismus politisch zu begegnen wird ein Meinungsrepressionsapparat aufgebaut. Wirkliche Größe zeigt sich in der sachlichen, politischen Auseinandersetzung und der demokratischen Gewissheit , dass alle Macht vom Volk ausgehen muss. Man sollte ihm vertrauen.
@Ebsel
die "Grünen" würden nur aufjaulen, wenn Seiten wie indymedia.org, auf denen offen zu Terror und Gewalt gegen Andersdenkende aufgerufen wird, gesperrt würden.
Solange es "gegen Rechts" geht, ist alles i.O.
folgendeM Spruch :(
Die Intention hinter "Fake-News" lässt sich vielleicht am besten mit folgenden Spruch zusammenfassen: "You gotta flip the right switch!" (aus einem Garfield-Comic).
Ich übersetz' das mal ganz frei so: "Du musst bei den Leuten nur aufs richtige Knöpfchen drücken".
So gesehen, sind vor allem Politiker und Verkäufer meisterhafte "Knöpfchendrücker".
Die Grünen zeigen geschlossen keine Bedenken gegen diese Internet(Meinungs)-Zensur, weil hiermit alle unliebsamen Andersdenkenden mundtot gemacht werden. Auf einmal ist das von ihnen gerne missbrauchte Grundgesetz vergessen.
Correctiv, das ist doch der Verein, der vorab schon den Wahlsieg von Hillary Clinton verkündet hatte?
Woher bezieht der seine Legitimation für so eine Aufgabe?
Wo sitzen die größten Fake News-Produzenten eigentlich? Und welche Massnahmen helfen da?
Die größte Fake-News der letzte Jahre war mit Sicherheit die Darstellung der deutschen Leitmedien in TV und Presse, dass nur Kriegsflüchtlinge, insb. Frauen und Kinder nach Deutschland kämen. Heute wissen wir es besser.
Und ob die medial prominent eingefangenen Bahnhofsklatscher spontan oder organisiert waren, wer weiss das schon!
Was wir wissen, ist, dass eine spektaktuläre Flussüberquerung von "Flüchtlingen" an der griechischen Grenze bei Idomeni vor allem medial inszeniert war. Nur wenige Medien stellten das im Anschluss auch so klar ... wie die Krone.at
http://www.krone.at/welt/fluechtlinge-bewusst-in-den-todesfluss-geschickt-chaos-in-idomeni-story-500798
Wie wäre es z.B. mit der Abschaffung aber zumindest deutlichen Kürzung der deutschen Zwangsgebühr für Staatsmedien!?
Facebook hat die Zensur in Deutschland zugelassen. So muss es richtig heißen!
Und ob das ein gutes Geschäft für Facebook ist, wenn sich rumspricht, dass bei Facebook zensiert wird....der Imageverlust ist schon jetzt für Facebook da.
Deutschland wird somit Schritt für Schritt zum zweiten China der Internet ZENSUR!
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich. http://www.handelsblatt.com/netiquette
Es bleibt, was es ist, ein Versuch der Einschränkung der freien Meinungsäußerung ... man sollte freien Bürgern in einer freien Welt schon zutrauen, dass die ihr eigenes Meinungsbild aus verschiedenen Quellen generieren. Das ganz erinnert mal wieder an längst für erledigt geglaubte Zeiten. Es steht nicht gut um die westliche Welt muss man leider schlussfolgern.