Das Unternehmen hat im Schutzschirmverfahren maximal drei Monate Zeit einen Insolvenzplan aufzustellen. Der muss dann vom Gericht und vom Sachwalter abgenickt werden.
Voraussetzung für das Schutzschirmverfahren ist, dass eine Zahlungsunfähigkeit droht oder das Unternehmen überschuldet ist. Das Unternehmen darf aber nicht bereits zahlungsunfähig sein und die angestrebte Sanierung muss aussichtsreich sein. Ein Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt oder Steuerberater muss bescheinigen, dass diese Voraussetzungen erfüllt sind.
Einer der prominentesten Unternehmen, die das Schutzschirmverfahren genutzt haben, ist der Traditionsverlag Suhrkamp. Im Mai schlüpfte er unter den Schirm, Anfang August folgte dann der Eintritt in die Insolvenz. Laut Sanierungsplan soll die Kommanditgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden, um den Einfluss der Gesellschafter zu reduzieren. Die Streitereien unter den Unternehmenseignern gelten als Grund für die Schieflage des Unternehmens.
Der Fernsehgerätehersteller Loewe hat Mitte Juli Gläubigerschutz beantragt und schlüpfte unter der Schutzschirm. Nun hofft er auf die Hilfe asiatischer Investoren, um binnen der drei Monate 50 Millionen Euro aufzutreiben. Findet Loewe unter dem Schutzschirmverfahren keinen neuen Geldgeber, steht das Ende bevor.
Im Juli 2012 hatte der Maschinenbauer als eines der ersten Unternehmen ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt. Es folgte ein Insolvenzverfahren. Anfang Juni 2013 hob das Amtsgericht Ulm das Verfahren auf, die Sanierung des Unternehmens geht weiter.
Im August 2012 beantragte Hein Gericke die Aufnahme in ein Schutzschirmverfahren. Mithilfe eines Sanierungskonzeptes wollte der Händler von Motorrad-Zubehör alle 288 Arbeitsplätze im In- und Ausland sichern.
Solarwatt musste im Juni 2012 das Schutzschirmverfahren beantragen. Das Unternehmen war überschuldet. Zunächst vollzog das Unternehmen einen Schuldenschnitt und setzte das Grundkapital auf null herab. Der bereits vorher beteiligte BMW-Erbe Stefan Quandt bot schließlich ein Gesellschafterdarlehen von fünf Millionen Euro an und hält heute 90 Prozent der Anteile.
Die Immobilienfirma hat am 20. August 2013 ein Schutzschirmverfahren begonnen. Grund: Eine Einigung über einen Forderungsverzicht mit einer Vielzahl an Gläubigern war nicht zustande gekommen.
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von 1992 bis 1997 waren auch die Jahre in denen Apple (Computer) die beste wirtschaftliche Entwicklung seiner Geschichte hatte... ;-) Die Entwicklung ist wirklich eine Referenz!