Fernsehkonzern Metro-Investoren steigen bei Pro Sieben Sat 1 ein

„Wir begrüßen jeden Investor und betrachten das als Bestätigung unserer Strategie“, erklärte das Unternehmen nach Bekanntwerden der neuen Investoren.
München Die Metro-Investoren Daniel Kretinsky und Patrik Tkac sind beim Fernsehkonzern Pro Sieben Sat 1 eingestiegen. Der tschechische Milliardär Kretinsky sowie die slowakischen Investoren Tkac und Roman Korbacka, die gemeinsam in der Investmentgruppe J&T engagiert sind, halten über eine Zweckgesellschaft namens Ruby Investment zusammen 3,6 Prozent der Anteile, wie aus mehreren Pflichtmitteilungen vom Freitag hervorgeht. Das Aktienpaket ist knapp 110 Millionen Euro wert.
Kretinsky und Tkac waren in Deutschland bekannt geworden, als sie vergeblich versucht hatten, den Handelskonzern Metro zu übernehmen. Dort halten die beiden immer noch 17,5 Prozent.
Was sie bei Pro Sieben Sat 1 vorhaben, blieb zunächst unklar. Das Unternehmen erklärte: „Wir begrüßen jeden Investor und betrachten das als Bestätigung unserer Strategie.“ J&T investieren vor allem in der Finanzbranche in Tschechien und in der Slowakei. Tkac, Kretinsky und Korbacka sind aber auch schon im Mediensektor aktiv.
Bei Pro Sieben Sat 1 hatte zuletzt der Einstieg des italienischen Medienkonzerns Mediaset für Schlagzeilen gesorgt, der inzwischen fast zehn Prozent der Anteile hält. Die vom Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Pier Silvio, geführte Gruppe verfolgt damit ihr Ziel einer paneuropäischen Fernseh-Allianz, stößt aber auf Widerstände.
Mehr: Das Geschäft mit klassischer TV-Reklame stagniert. Daher setzt Pro Sieben auf ungewöhnliche Formate – so wie jetzt mit dem Gebäckhersteller Bahlsen.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.