Ein Entwickler arbeitet Monate oder Jahre an einem Spiel. Wenn es fertig ist, wird es zu einem festen Preis auf den Markt gebracht. Nach wie vor setzen viele Anbieter auf den klassischen Verkauf, ob Einzelkämpfer, die eine iPhone-App programmieren, oder große Studios mit Produktionen im Hollywood-Stil. Ob die Nutzer ins Geschäft gehen oder sich den Titel herunterladen, spielt dabei keine Rolle.
Jede Stunde oder jeder Monat kostet – nach diesem Prinzip rechnen die Anbieter von Abo-Spielen ab. Wenn sie einen treuen Stamm von Spielern an sich binden können, schaffen sie einen stetigen Umsatzstrom. Dafür müssen sie allerdings auch ständig etwas Neues bieten, sonst sind die zahlenden Kunden weg. „World of Warcraft“ ist der Prototyp dieses Geschäftsmodells.
Das Spiel an sich ist gratis, aber die Extras kosten. Die Anbieter von Free-to-play-Spielen verdienen ihr Geld mit virtuellen Zauberstäben, Raumschiffen oder Rüstungen. Obwohl nur ein Bruchteil der Nutzer zahlt, kann das lukrativ sein. Da die Einstiegshürde niedrig ist, gewinnen die Anbieter viele Gelegenheitsspieler. Vorreiter sind Unternehmen wie Zynga und Bigpoint, doch auch viele Branchen-Dinos setzen inzwischen auf dieses Modell.
Bandenwerbung im Fußballstadion, Aufkleber auf Rennwagen, gesponsorte Figuren: Computerspiele sind eine Plattform für Reklame. Der Anteil am Gesamtumsatz der Branche ist allerdings noch klein.
Wer keinen großen Geldgeber findet, fragt einfach viele Kleininvestoren. Beim Crowdfunding – der Schwarmfinanzierung – versorgen sich Unternehmen über Plattformen wie Kickstarter mit Kapital; Nutzer können kleine Beträge zur Verfügung stellen und bekommen im Gegenzug das fertige Produkt oder Extras.
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Guter Artikel. Völlig richtig. Wer mehr darüber erfahren möchte kann hier auch ein paar passende Antworten auf der GamifyCon, während den Medientagen München, finden. gamifycon.org
Carsten, den Nagel auf den Kopf getroffen. Der Branche fehlt es an den notwendigen Mitteln, um neue Ideen umzusetzen. Bankfinanzierung: unmöglich! Öffenliche Förderung: unmöglich oder in seltensten Fällen kleine fünfstellige Beträge! Blindgänger unter den Politikern haben die Bedeutung der Branche mit über 10000 Arbeitnehmern und ihrem Beitrag zur Wirtschaft noch nicht erkannt, sondern schaden ihr durch haltlose Äusserungen massiv.
Risikokapital ist in Dtld. fast nicht zu bekommen. Zudem werden Studios im Ausland teils massiv vom Staat gefördert oder subventioniert. Das fehlt hier fast komplett. Kapitalanleger wissen garnicht, dass man in Spiele direkt oder zumindest mit etwas geringerem Risiko in Spielefonds investieren kann. Das würde uns Studios helfen und gleichzeitig können die Geldgeber Rendite machen. Warum arbeiten die einzelnen wenigen und kleinen Fördertöpfe nicht zusammen oder öffentliche Geldgeber schließen sich mit den Fonds zusammen. Das würde das Geld bündeln und mehr Möglichkeiten öffenen.
Wenn man sieht, wieviele Millionen und Milliarden Disney etc. oder bei uns Pro7, RTL, Springer, Bertelsmann, etc. in Spiele investieren, dann sollte es dem Rest Menschen einen Denkanstoss geben. Fördert die Spielebranche mehr!!!
Eines der größten Probleme der dt. Gamesbranche ist die Schwierigkeit, die Entwicklungen zu finanzieren. Sämtliche dt. Gamesunternehmen sind "klein", vergleicht man sie mit internationalen Wettbewerbern. Das Durchschnittsstudio hat 25 Mitarbeiter, und selbst Bigpoint, Gameforge u.a. nur wenige Hundert.
Warum wachsen die dt. Studios nicht besser, obwohl viele von ihnen für ihre hohe Kreativität, Qualität und Erfahrugn international als Auftragsarbeiter sehr geschätzt sind? Diese Frage ist auch die Antwort: Als Auftragsarbeiter ist die Marge zu gering. Wir brauchen stärkere und größere Publisher, Retail und Online. Aber gerade hier hat sich der Markt in den letzten Jahren enorm bereinigt. Da sind nicht mehr viele übrig. Und die scheuen das Risiko wie der Teufel das Weihwasser.
Zum Glück sind die Spiele langsam aus der Schmuddelecke rausgekommen. Binnen Stunden identifizieren ... Politiker nach einem Amoklauf die Spiele als Ursache. Das ist einfach, und die Branche zu klein um sich wirklich wehren zu können. In die Filmbranche fließen jedes Jahr um die 300 - 400 Mio. Euros, in die Gamesbranche nur 25 Mios.; Das ist das Problem, kein roter Teppich um sich im Scheinwerferlicht sein unfähiges Politikerhaupt beleuchten zu lassen. Der Glamour fehlt den Spielen!
Hier ist ein Umdenken und Umverteilen notwendig.