Gedrosselte iPhones Frankreich ermittelt gegen Apple

Die Ermittlungen gegen iPhone-Hersteller Apple weiten sich aus.
Paris Nach der Klage einer Konsumentenvereinigung ermittelt die französische Justiz gegen Apple wegen des Verdachts der Täuschung und der absichtlichen Verkürzung der Lebenszeit von Geräten. Das bestätigten Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend in Paris. Nach ergänzenden Informationen der französischen Nachrichtenagentur AFP geht es dabei um einige Modelle des iPhones.
In Frankreich ist die absichtliche Verkürzung der Lebenszeit eines Produktes strafbar. Unternehmen kann bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes als Strafe aufgebrummt werden.
Ein Apple-Sprecher in Frankreich war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Eine Konzernsprecherin in den USA lehnte einen Kommentar ab und verwies auf eine Presseerklärung von Ende Dezember. Damals entschuldigte sich Apple bei den Nutzern und kündigte unter anderem Preisnachlässe für gewisse Ersatzakkus an sowie ein Update des Betriebssystems iOS. Kurz zuvor hatte Apple eingeräumt, dass die Software des iPhones Mobiltelefone mit älteren Akkus verlangsamt. In den USA liegen bereits Klagen gegen den kalifornischen Konzern vor.
Um die gedrosselte Leistung von iPhones mit abgenutzten Batterien hatte es im vergangenen Jahr Aufregung gegeben. Die Kontroverse war aufgeflammt, nachdem Messwerte gezeigt hatten, dass bei iPhones mit alter Batterie die Spitzenleistung des Prozessors gedrosselt war, während nach einem Batteriewechsel das normale Niveau erreicht wurde.
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Apple bestritt die Messergebnisse nicht und erklärte, die Spitzenstrombelastung werde bei Bedarf „geglättet“. Ziel sei, eine Abschaltung zu verhindern, wenn die Batterien nicht die geforderte Strommenge abgeben könnten. Die Funktion greife nur bei Kälte, niedriger Batterieladung oder abgenutzten Batterien. Der Konzern versicherte, er würde „niemals“ das Erlebnis der Nutzer absichtlich verschlechtern, um mehr neue Geräte zu verkaufen.
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