Gewinneinbruch Schwacher PC-Absatz macht Dell zu schaffen
Tablet-PCs machen Dell zu schaffen
San Francisco Die schwächelnde Nachfrage nach PCs bereitet Dell anhaltende Probleme. Weil Kunden lieber bei kleinen Tablet-Computern wie den iPads von Apple zugreifen und dafür die Geräte von Dell verschmähen, brach der Gewinn im vierten Quartal um 18 Prozent ein. Auch für den Jahresanfang rechnet der weltweit drittgrößte PC-Hersteller nicht mit einer Trendwende. Dell hat noch keine Antwort auf die iPads und Galaxys der Konkurrenten gefunden. Zusätzlich machen dem US-Unternehmen Lieferengpässe bei Festplatten durch die Überschwemmungen in Thailand zu schaffen.
Der Umsatz werde voraussichtlich im ersten Quartal um sieben Prozent zum Vorquartal fallen, kündigte der Konzern mit rund 100.000 Mitarbeitern an. An der Wall Street kam das nicht gut an: Die Dell-Aktie gab im frühen Handel mehr als sechs Prozent nach. Nach US-Börsenschluss wollte Konkurrent Hewlett-Packard seine Quartalszahlen veröffentlichen.
Bezeichnend für das Gesamtjahr ist die andauernde Schwäche im Geschäft mit der öffentlichen Hand. Auch stärkere Verkäufe an Firmenkunden konnten den Nachfrageeinbruch seitens der Kommunen, Städte und Staaten nicht ausgleichen. Anleger zeigten sich unzufrieden mit der Entwicklung. „Es wird noch Zeit in Anspruch nehmen, bis Dell den Tanker herumreißt“, sagte Isi-Group-Analyst Brian Marshall. Er könne bisher noch keine Anzeichen einer Verbesserung erkennen. Dell benötige weitere Umsatzquellen.
Zuletzt hatte sich der von Michael Dell 1984 gegründete Konzern stärker auf das Geschäft mit Geräten und Speichersystemen im oberen Preissegment konzentriert. Dieses Vorhaben trägt jedoch noch nicht die gewünschten Früchte. Während der Umsatz im vierten Quartal um zwei Prozent auf 16 Milliarden Dollar zulegte, fiel der Gewinn um 18 Prozent auf 764 Millionen Dollar. Für Geschäftsjahr 2013 rechnet der Konzern damit, auf Non-Gaap-Basis die 2012 erzielten 2,13 Dollar je Aktie zu übertreffen.
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