Journalist Michael Wolff hat nach eigener Aussage mit mehr als 200 Personen gesprochen, darunter Mitgliedern von Donalds Trumps innerstem Zirkel. Auf 336 Seiten veröffentlicht er nun juristisch relevante Details sowie weitere, pikante Enthüllungen über das Weiße Haus.
Michael Wolff beschreibt eine von Chaos geprägte Regierungszentrale, in der es anfangs kaum klar verteilte Rollen, aber viele um Einfluss buhlende Figuren gab. Trump stellt er als undisziplinierten Präsidenten dar, der den Sinn für die Realität verloren habe und selbst von seinen engsten Beratern missachtet werde.
Donald Trump soll über den Sieg ebenso „entsetzt“ gewesen wie „fast alle“ Berater, die ihn für inkompetent befunden hätten. Der Plan sei gewesen, die Wahl knapp zu verlieren. Doch dann habe sich Trump schnell eingeredet, dass „er es verdiene, Präsident zu sein“.
Nach der Wahl soll die designierte First Lady Melania aus Verzweiflung geweint haben.
Ivanka Trump, Tochter des US-Präsidenten, kommt in dem Buch nicht sonderlich gut weg. Laut Trumps Ex-Berater und Wolffs Stichwortgeber Steve Bannon sei sie „dumm wie Stroh“ (wörtlich: „dumb as a brick“ – „dumm wie ein Ziegel“). Allerdings liebäugle sie selbst mit einer Präsidentschaftskandidatur.
Ivankas Ehemann Jared Kushner wird in dem Buch als kalter Karrierist beschrieben, der den Trump-Clan nutze, um seine persönlichen Ziele zu erreichen.
„Er las nicht. Er überflog nicht mal. Einige hielten ihn für nicht mehr als halbgebildet“, heißt es aus seinem Umfeld. Eine Beraterin klagte, der Umgang mit Trump sei, „als wolle man herausfinden, was ein Kind will“.
Aus Angst vergiftet zu werden, esse Donald Trump am liebstem Fastfood von McDonald's. Das Personal dürfe nichts anfassen, vor allem nicht seine Zahnbürste. Landen Hemden auf dem Boden, sollen sie dort liegen bleiben.
Mögliche Verwicklungen der Deutschen Bank in der Russland-Affäre könnten laut Steve Bannon ausschlaggebend sein für einen möglichen Sturz des US-Präsidenten: „Der Weg der Ermittler führt über die Deutsche Bank und dem ganzen Kushner-Mist. (...) Die werden die Jungs durch den Fleischwolf drehen und sagen, ,spielt gegen oder mit uns‘“.
„Steve Bannon hat nichts zu tun mit mir oder meiner Präsidentschaft“, verkündete Trump in einer Erklärung. „Als er gefeuert wurde, verlor er nicht nur seinen Job, er verlor auch seinen Verstand.“ Bannon sei nur ein einfacher Angestellter gewesen, ein Lügner, der falsche Informationen an die Medien weitergab, um sich „wichtiger zu machen, als er war“.
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