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Hewlett Packard Enterprise Spalten und wachsen

Aus eins mach zwei: Als Meg Whitman 2011 bei HP anfing, steckte der traditionsreiche Konzern tief in der Krise. Sie handelte und spaltete HP vor sieben Monaten in zwei Teile. Eine Strategie, die erste Erfolge zeigt.
09.06.2016 - 17:01 Uhr Kommentieren
Die Aufspaltung des Konzern war die richtige Entscheidung, sagen Experten. Quelle: dpa
Start der Hewlett Packard Enterprise an der New Yorker Börse

Die Aufspaltung des Konzern war die richtige Entscheidung, sagen Experten.

(Foto: dpa)

San Francisco/Düsseldorf Die passionierte Gärtnerin Meg Whitman ist mit Hacke und Säge durch Hewlett Packard gegangen, jene Firma, die 1938 in einer Garage in Palo Alto das Silicon Valley erfunden hat. Als Whitman 2011 zum Unternehmen stieß, war wenig übrig vom Glanz der frühen Jahre. Es hatte 350.000 Mitarbeiter und steckte tief in der Krise.

Vor sieben Monaten kam dann der große Schnitt: Der IT-Dinosaurier wurde in zwei Teile gespalten: in Hewlett Packard Enterprise (HPE), das nun Software vor allem für Geschäftskunden anbietet, und den Hardwarebereich HP. Whitman ist nun Chefin von HPE und hat noch 50.000 Mitarbeiter. Bei der hauseigenen Konferenz Discover in Las Vegas in dieser Woche konnte sie nach ihrem radikalen Spar- und Verkleinerungskurs erste positive Resultate vorstellen. 

In diesem Jahr stieg der Aktienkurs von HPE zwischenzeitlich um zehn Prozent. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres, das zum 30. April endete, erreichte das Unternehmen erstmals wieder die Erwartungen der Wall Street. HPE verkündete einen bereinigten Nettogewinn von 42 Cent pro Aktie, bei einem Gesamtumsatz von 12,71 Milliarden Dollar. Zwar fiel der Gewinn damit um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr (43 Cent pro Aktie), doch stieg der Umsatz um ein Prozent – ein gewaltiger Fortschritt für das Unternehmen, dessen Umsatz jahrelang sank. Erstmals seit fünf Jahren wächst es wieder. 

Kontrolliertes Schrumpfen dank Aufspaltung

Analysten werten dies als erstes Zeichen dafür, dass die Aufspaltung des Unternehmens die richtige Entscheidung war. „Die Teilung war sehr gut für HPE“, sagt Crawford Del Prete, Analyst beim US-Marktforschungsinstitut IDC. „Sie hat die Verkaufs- und Marketingaktivitäten von HPE auf eine kleinere Zahl von Produkten im Unternehmen konzentriert. Das scheint sich positiv auf die Verkäufe im Geschäftskundenbereich auszuwirken.“ 

Hewlett Packard ist ein Beispiel dafür, wie sich die erste Generation der Valley-Unternehmen, darunter IBM, Microsoft, Cisco oder Intel, unter dem Druck der neuen Konkurrenz von Google, Face‧book & Co. erfolgreich verändern können. IDC-Experte Del Prete erklärt: „Diese Firmen erkennen, dass sie sich künftig verändern müssen, um in der neuen Welt der IT erfolgreich zu sein.“

Microsoft zum Beispiel sei mit seinem Angebot Azure den Weg in die Cloud-Welt gegangen und sehe erste positive Ergebnisse. Oracle verzeichne inzwischen ein beachtliches Wachstum in der Cloud.

„Eine Teilung eröffnete die Chance für kontrolliertes Schrumpfen“, bestätigt Forrester-Analyst Andrew Bartels. „Der Schlüssel zur Sanierung ist der Wille zu schrumpfen, um zu wachsen. Das bedeutet, alte, schlecht gehende Geschäftsbereiche über Bord zu werden.“ HPE müsse nun nur noch herausfinden, in was die Firma investieren will. 

Die Hardwaresparte HP weiß bereits, wo sie investieren möchte: in Computer und Drucker. Was in einer zunehmenden softwaregesteuerten Welt schwerfällig anmute, habe aber einen wichtigen Vorteil, erklärt HP-Chef Dion Weisler im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Unsere Entwicklungen basieren auf einem Fundus von Tausenden Patenten. Andere Unternehmen können dieses Wissen nicht einfach ersetzen.“ HP gehe es gut, erklärt er. Die Aktie hatte seit Januar 2015 stark verloren, ist aber seit Februar von knapp acht Euro auf nun mehr als zwölf Euro gestiegen.

Weisler setzt besonders auf den Erfolg von 3D-Druckern. Auf einer Messe in Düsseldorf vergangene Woche zeigte HP einen Drucker, der seine Ersatzteile bereits zu 50 Prozent selber druckt. Diese Drucker würden eine zunehmend wichtige Rolle in der Produktion spielen, sagte Weisler.

Der HP-Chef sieht auch in der zunehmenden Verbreitung von virtueller Realität in den nächsten fünf bis zehn Jahren gute Chancen. Sie werde sich verstärkt mit der realen Welt vermischen, sagt er: „Ein reales Objekt wird gescannt, also digitalisiert, dann digital verändert und wieder ausgedruckt.“

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