Viele denken beim Namen an Dr. Watson, den Helfer von Sherlock Holmes. IBM hatte bei seinem Computersystem allerdings jemand anders im Sinn, nämlich Thomas J. Watson, den langjährigen und legendären ersten Chef von IBM.
Watson ist einem breiten Publikum seit 2011 bekannt: Es schlug in der Quizshow Jeopardy zwei menschliche Champions. IBM demonstrierte so die Leistungsfähigkeit. Die Programmierer speisten große Datenmengen in das System ein, etwa aus Lexika und Medien.
IBM spricht von „cognitive computing“ – letztendlich handelt es sich um ein System aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. Es versteht Eingaben in natürlicher Sprache und sucht auf Anfrage in einer großen Datenbank Informationen, die ebenfalls in natürlicher Sprache verfasst sein können.
Big Blue investiert massiv, um das Geschäft mit Watson auf- und ausbauen, nicht nur intern. So kaufte der Konzern Firmen für mehrere Milliarden Dollar zu, darunter die Weather Company mit ihrem Datenschatz. Auch im Gesundheitsbereich hat er sich verstärkt.
IBM ist es gelungen, Watson als personalisierte Künstliche Intelligenz zu positionieren. Dazu tragen auch Werbespots bei, in denen sich Prominente wie Bob Dylan und Serena Williams mit dem System unterhalten. Selbst eine Kooperation mit der US-Ausgabe der Kindersendung „Sesamstraße“ ist der Konzern eingegangen.
Eines der meistversprechenden Anwendungsgebiete ist die Medizin. Die Künstliche Intelligenz soll beispielsweise bei der Suche nach seltenen Krankheiten oder der maßgeschneiderten Krebstherapie helfen.
IBM will das System zudem in der Industrie etablieren, etwa für die vorausschauende Wartung – dafür werden die Daten von zahlreichen Sensoren in Echtzeit analysiert. In München entsteht eine Zentrale, in der 1000 Entwickler Lösungen fürs Internet der Dinge programmieren.
IBM redet gern darüber, wo Watson überall zum Einsatz kommt. Wie viel das unter dem Strich einbringt, schlüsselt der Konzern bislang jedoch nicht auf, die Ergebnisse verschwinden in der Sparte Analytics. Das lässt viel Raum für Spekulationen.
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