Indien Insolvenz von RCom: Anil Ambani verliert Bruderduell unter Milliardären

Der Unternehmer hat den Kampf gegen seinen Bruder Mukesh verloren.
Bangkok Auch das Rückzugsgefecht hat Anil Ambani verloren. Den für ihn ohnehin demütigenden Rettungsplan für sein Mobilfunkunternehmen Reliance Communications (RCom) hat der 59-Jährige verworfen – und ließ das Unternehmen Insolvenz anmelden. Die RCom-Aktie ist am Montag um rund 50 Prozent eingebrochen. Auch andere Firmen des Milliardärs verloren am Montag an Mumbais Börse massiv an Wert.
Ursprünglich wollte Anil die Frequenzen und Infrastruktur von RCom verkaufen – ausgerechnet an den gegen ihn konkurrierenden Bruder Mukesh, 61. Doch die Behörden errichteten zu hohe Hürden für den Deal. Jetzt muss im Insolvenzverfahren geklärt werden, wie die sieben Milliarden US-Dollar Schulden des Unternehmens abgetragen werden können.
Unter anderem der schwedische Mobilfunkausrüster Ericsson wartet auf die Zahlung einer Rechnung in Höhe von umgerechnet mehr als 150 Millionen Euro. Vor einem indischen Gericht hatten die Schweden sogar schon verlangt, dass gegen Ambani eine Ausreisesperre verhängt wird. Das Gericht lehnte die Forderung jedoch ab.
Beobachter rechnen damit, dass Bruder Mukesh nun vielleicht noch günstiger an die von ihm begehrten Sendemasten und Frequenzen kommen könnte. Sollte er einen Großteil von RCom übernehmen, würde er sich einverleiben, was er sei fast 20 Jahren anstrebt.
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Damals stritten die Brüder nach dem Tod des Vaters um die Mobilfunksparte des Reliance-Konglomerats. Mukesh ging leer aus. Doch gründete er ein paar Jahre später seinen eigenen Mobilfunkanbieter. Mit Jio rollte er den Markt auf und trieb seinen Bruder in die Enge. Mittlerweile beträgt Mukeshs Vermögen laut Forbes fast 50 Milliarden US-Dollar. Anils Reichtum wird nur noch auf weniger als zwei Milliarden US-Dollar geschätzt. Der Abstand dürfte sich noch vergrößern.
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