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Influencer-Marketing Vom Normalo zum Social-Media-Star

Deutschlands bekannteste Social-Media-Stars heißen Bibi, Dagi Bee und Sami Slimani. Diese Influencer machen erfolgreiches Marketing für Konzerne. Doch nicht nur die Stars der Szene sind für Unternehmen interessant.
27.08.2017 - 11:37 Uhr Kommentieren
Micro-Influencer haben keine riesige Reichweite, dafür aber hohe Glaubwürdigkeit. Quelle: imago/Steinach
Klein, aber erfolgreich

Micro-Influencer haben keine riesige Reichweite, dafür aber hohe Glaubwürdigkeit.

(Foto: imago/Steinach)

Düsseldorf, Berlin Lässt sich der Wert eines Menschen beziffern? Oder sich die Glaubwürdigkeit in einer Zahl ausdrücken? Jan Homann, Mitgründer von Blogfoster, glaubt ja, hat dafür ein eigenes System entwickelt – und will es so vielen Menschen einfacher machen, mit ihrer Meinung im Netz Geld zu verdienen.

Homann und seine Blogfoster-Mitgründer gehören zu den denjenigen, die davon überzeugt sind, dass es nicht immer das ganz Große sein muss, um erfolgreich zu sein. Die denken, dass man nicht den Namen Slimani oder Bibi tragen muss, um für Unternehmen als Werbepartner interessant zu sein. Sie glauben an die sogenannten Micro-Influencer, also quasi jeden, der als Blogger über eine kleine Leserschaft verfügt oder in den sozialen Netzwerken eine gewisse Anhängerschaft sein Eigen nennt. Und nicht nur die Gründer sind davon überzeugt, auch ein paar Unternehmen haben schon festgestellt: klein, aber oho.

Das in Berlin ansässige Start-up Blogfoster ist vom Einfluss der Kleinen überzeugt: „Gerade kleine Blogs oder Menschen, die sich in den sozialen Netzwerken mit spezifischen Themen beschäftigen, haben oft eine hohe Glaubwürdigkeit in ihrer Anhängerschaft“, ist Mitgründer Homann überzeugt. Die großen Influencer seien oft für viele Marken aktiv, so Homann: „Das kann auf Fans schon mal beliebig wirken.“

Stichwort: Glaubwürdigkeit. Dabei gelte für die Kleinen: „Es reicht schon, über mehrere Hundert Leser oder Follower zu verfügen, um für Unternehmen interessant zu sein“, sagt Homann. Doch wie kommen Micro-Influencer und Unternehmen zusammen? Genau da setzt Blogfoster an: Die Software bietet zum einen Menschen die Möglichkeit, ihren Blog oder ihre Auftritte in den sozialen Netzwerken zu registrieren. Über ein Tool kann die Software dann berechnen, wie viel Wert der Auftritt des Einzelnen besitzt: „Das Analysetool hilft dann direkt dabei, einen Mittelwert zu berechnen, der sich zum Beispiel aus Leserschaft, Ort oder Traffic zusammensetzt“, erklärt Homann.

Unternehmen können dann über ein eigenes Tool eine Kampagne mit vielen unterschiedlichen Micro-Influencern steuern, die zum jeweiligen Produkt passen: „Vorher wird gepitched: Die Influencer stellen sich vor, bewerben sich für eine Kampagne, und das Unternehmen trifft eine Auswahl“, so Homann. Im Anschluss veröffentlichten die Influencer dann entsprechende Beiträge in ihren Kanälen: „Es findet unter der Wahrung der redaktionellen Freiheit allerdings immer eine Vorabprüfung durch uns statt, damit Regeln wie etwa die werbliche Kennzeichnung gewahrt werden.“

Immerhin rund 10.000 Blogger und rund 22.000 Influencer aus den unterschiedlichen Themenbereichen hätten sich bereits registriert, sagt der Blogfoster-Mitgründer. Zuletzt erreichte man rund 40 Millionen Personen in Europa. Auch Investoren scheinen an den Trend der Micro-Influencer zu glauben: 2013 landete Blogfoster im Axel-Springer-Accelerator, die IBB Beteiligungsgesellschaft steckte Geld in das Start-up. Mittlerweile kooperiert Blogfoster zudem mit der Agenturgruppe TBWA Deutschland.

Auch Experten glauben an die Macht der Kleinen: „Je unbekannter ein Influencer ist, desto authentischer wirkt seine Empfehlung“, sagt zum Beispiel Christoph Röck, Geschäftsführer beim Seminaranbieter 121WATT, der sich auf Online- und Influencer-Marketing spezialisiert hat. Denn gerade bei Nischenthemen würden die Micro-Influencer eine hohe Glaubwürdigkeit in ihrer Anhängerschaft genießen und daher oft als Spezialisten in ihrem Fachgebiet gelten, so Röck. Doch genau da lauere auch die Gefahr: „Anders als bei Stars, die auch häufig in der Werbung zu sehen sind, müssen Micro-Influencer bei der Zusammenarbeit mit Unternehmen besonders vorsichtig sein, denn ihre Glaubwürdigkeit wird sonst nachhaltig beschädigt.“

Ein Unternehmen, das bereits gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit mit Micro-Influencern gemacht hat, ist das Portal „Meinestadt.de“. Zum Start der Azubi-App „TalentHero“ setzte das Team um Marketing-Manager Peter-Georg Lutsch auf Influencer-Marketing auf Youtube – ein völlig neues Terrain für die Plattform, erzählt Lutsch.

Unbekannte Einflüsterer haben Vorteile
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