Insolvenzverwalter Kirch-Erben müssen acht Millionen Euro zahlen

Laut einem Medienbericht müssen die Erben des verstorbenen Unternehmers Leo Kirch acht Millionen Euro zahlen.
Frankfurt/Main Die Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch müssen dem Insolvenzverwalter des Konzerns laut einem Medienbericht rund acht Millionen Euro zahlen. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vorab aus ihrer Donnerstagsausgabe berichtet, kam das Oberlandesgericht München außerdem zu dem Schluss, dass die Firmengruppe schon im Herbst des Jahres 2001 insolvenzreif war.
Dies liegt nicht nur lange vor dem Interview des damaligen Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer vom Februar 2002, auf das Kirch seinen geschäftlichen Zusammenbruch zurückführte. Es ist außerdem auch früher als jener Zeitpunkt, zu dem ein anderer Senat desselben Oberlandesgerichts von einer Pleite Kirchs ausgegangen war.
Dieser hat die Deutsche Bank zu Schadenersatz verurteilt, weil Breuer mit seinen Äußerungen die Sanierungschancen zunichte gemacht habe. Grund für das aktuelle Urteil ist dem Zeitungsbericht zufolge, dass Kirch Geld aus dem Unternehmen herausgezogen hat, als er dies wegen drohender Insolvenz schon nicht mehr gedurft hätte. In einem solchen Fall könne ein Insolvenzverwalter wegen "verbotener Einlagenrückgewähr" verlangen, das Geld an ihn weiterzuleiten.
In dem Richterspruch geht es laut Bericht um zwei Teilbeträge: Einmal um 1,8 Millionen Euro, die Kirchs juristische Alleinerbin, die Darapar 138. Vermögensverwaltungs-GmbH, erstatten muss. Für einen zweiten Betrag über 2,5 Millionen Euro muss die Erbenfirma demnach gemeinsam mit dem ehemaligen Kirch-Manager Dieter Hahn aufkommen. Als Gesamtschuldner treffe dies außerdem andere wichtige Kirch-Mitarbeiter, etwa den Filmhändler Jan Mojto, und den früheren Finanzchef der Kirch-Gruppe, Brian MacCannan Cook.
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Zu beiden Beträgen addierten sich die vom Gericht angeordneten Zinsen, und zwar seit dem Jahr 2004. Der Zinssatz betrage fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz; dieser schwankte in den vergangenen Jahren stark und betrug zeitweise mehr als drei Prozent.
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