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IPO Universal Music feiert ein glänzendes Börsendebüt in Amsterdam

Das Plattenlabel legt den größten Börsengang in Europa in diesem Jahr hin. Die Aktien steigen zum Start weit über den zuvor festgelegten Referenzpreis.
21.09.2021 Update: 21.09.2021 - 13:30 Uhr Kommentieren
Die Künstlerin arbeitet als eine von viele Weltstarts mit Universal zusammen. Quelle: AP
Billie Eilish

Die Künstlerin arbeitet als eine von viele Weltstarts mit Universal zusammen.

(Foto: AP)

Paris/Amsterdam Der größte europäische Börsengang in diesem Jahr ist für Aktionäre des französischen Medienkonzerns Vivendi ein lukratives Geschäft. Beim Debüt an der Amsterdamer Börse eröffneten die Aktien der Universal Music Group (UMG) am Dienstag mit 26,45 Euro – ein Plus von rund 43 Prozent zum Referenzpreis von 18,50 Euro. Damit ist die Plattenfirma 46 Milliarden Euro wert.

Auch Vivendi-Papiere laufen für die Anleger gut. Sie kosteten am späten Vormittag 11,15 Euro. Rechnet man den Börsenkurs des UMG-Anteils von 24,90 Euro hinzu, ergibt dies 36,05 Euro. Zum Vivendi-Schluss vom Montag ergibt sich ein Aufschlag von über 14 Prozent.

„Der erfolgreiche Börsengang ist ein großes Kompliment für unser Unternehmen und ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte“, sagte UMG-Europachef Frank Briegmann. Das Unternehmen habe gezeigt, dass die musikalischen Inhalte wertvoll und wertstabil seien.

Auch UMG-CEO Lucian Grainge zeigte sich begeistert: „Ich glaube, dass wir erst am Anfang der Wachstumswelle stehen, da Musik-Abos und werbefinanziertes Streaming weltweit zunehmen.“ Er selbst profitiert vom Börsengang. Seine Boni könnten sich am Ende auf bis zu 400 Millionen Euro belaufen.

Vivendi hat sein Tochterunternehmen UMG damit erfolgreich ausgegliedert und an die Börse gebracht. Der Marktwert des Plattenlabels mit Künstlerinnen wie Billie Eilish, Lady Gaga und Taylor Swift wurde vor dem Börsengang auf rund 33,5 Milliarden Euro taxiert.

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Universal dominiert die Musikbranche gemeinsam mit Warner Music und Sony Music und ist der erfolgreichste Geschäftszweig des Mutterkonzerns: UMG steuert regelmäßig rund 70 Prozent zum Gesamtergebnis von Vivendi bei. Die Herauslösung des Plattenlabels aus dem Konzern soll nun zusätzliches Geld bringen.

Rund 60 Prozent der Anteile gehen an Vivendi-Aktionäre. Vivendi selbst wird letztlich rund zehn Prozent halten. Großaktionäre sind zudem der französische Milliardär Vincent Bolloré, US-Investor Bill Ackman wie auch der chinesische Technologiekonzern Tencent.

Die Nachfrage nach Streamingdiensten – vor allem auch in der Coronakrise, in der keine Livekonzerte stattfanden – kurbelte die Umsätze der Plattenfirmen an. Um neue Hörer zu gewinnen, arbeitet Universal etwa mit Tiktok und Youtube zusammen. Dabei profitiert das Unternehmen von seinem umfangreichen Musikrechtekatalog und den Lizenzgebühren, die fällig werden, wenn Songs beispielsweise auf Plattformen abgespielt werden.

Universal hat inzwischen sechs Jahre in Folge den Umsatz erhöht und peilt im laufenden Jahr mindestens ein Plus von zehn Prozent an. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Erlöse auf 7,4 Milliarden Euro.

Gewinn für Amsterdamer Börse

Universal Music wurde Anfang der 1930er-Jahre gegründet, als das britische Label Decca Records ein US-Geschäft eröffnete. Später wurde es mit mehreren Musikfirmen fusioniert. 2011 sorgte Universal für Schlagzeilen, als die Firma für 1,9 Milliarden Dollar den Musikverlag des Konkurrenten EMI übernahm und damit etwa Zugriff auf Werke der Beatles sowie von Radiohead und Pink Floyd erhielt.

Für die Amsterdamer Börse ist Universal Music ein großer Gewinn. Das gesamte Jahr über hat die Euronext, die vom Brexit profitiert, bereits 14 Neuzugänge verzeichnet.

US-Investor Ackman hatte zunächst geplant, über seinen Spac bei Universal Music einzusteigen, damit jedoch die US-Börsenaufsicht auf den Plan gerufen. Nun strukturiert Bolloré, der mit einer Beteiligung von gut 26 Prozent das Plattenlabel kontrolliert, Vivendi um. Er will eine Gruppe aufbauen, die sich verstärkt auf Medien und Inhalte konzentriert. Die Abspaltung von UMG war ebenfalls Teil des Plans.

Einige Papiere großer UMG-Anteilseigner wie des Hedgefonds Pershing Square oder von Tencent gewannen in Amsterdam beziehungsweise Frankfurt bis zu sechs Prozent. Die Titel von Bolloré stiegen um fast vier Prozent auf ein Sechsjahreshoch von 5,27 Euro.

Bereits im März konnten die Vivendi-Aktionäre deshalb über einen möglichen Börsengang von UMG abstimmen. Sie waren mit fast 100-prozentiger Mehrheit dafür. Das Votum der außerordentlichen Hauptversammlung erlaube es, das Vorhaben einer Verteilung von 60 Prozent des UMG-Kapitals an die Vivendi-Anteilseigner weiterzuverfolgen, teilte Vivendi daraufhin in Paris mit. Sechs Monate später werden diese Anteile nun an der Amsterdamer Börse an die Vivendi-Aktionäre abgetreten.

Der französische Konzern wird ohne das Plattenlabel deutlich kleiner. Neben dem Bezahlsender Canal+ besitzt das Unternehmen unter anderem den Videospielespezialisten Gameloft und den Buchverlag Editis.

Mit Agenturmaterial.

Mehr: Vivendi-Aktionäre unterstützen möglichen Börsengang von Universal Music

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