Kündigungswelle bei Snap Snapchat-Mutter feuert zehn Prozent ihrer Entwickler

Die Wall Street misstraut dem chronisch defizitären App-Anbieter.
Der Wirkungstreffer hält an. Zwei Wochen ist es her, dass Top-Influencerin Kylie Jenner, die als eine der ersten Prominenten auf den Snapchat setzte, den Stories-Dienst in einem denkwürdigen Tweet nach dem Redesign der App kritisierte. „Öffnet Ihr Snapchat auch nicht mehr – oder geht es nur mir so? Oh, das ist so traurig“, ließ die 20-Jährige ihrem Frust über die Änderungen freien Lauf.
Die Folge: Snap stürzte an der Börse ab und verlor in der Spitze 1,7 Milliarden Dollar an Börsenwert. Bis heute hat sich Snap von dem Liebesentzug nur mühsam erholt – die Aktie notiert gerade mal ein Dollar über dem Ausgabekurs vor mehr als einem Jahr.
Die Wall Street misstraut dem chronisch defizitären App-Anbieter, der auch im jüngsten Quartal unter dem Strich happige 350 Millionen Dollar verbrannt hat, offenkundig weiter.
Als vertrauensbildende Maßnahme setzt Snap-Chef Evan Spiegel, der im vergangenen Jahr durch Sonderzahlungen im Rahmen des Börsengangs selbst 638 Millionen Dollar ‚verdiente‘, den Rotstift an – bei seiner Belegschaft. Wie das Business-Videoportal Cheddar berichtet, müssen nehmen gleich 100 Mitarbeiter bei Snap gehen. CNBC bestätigte die Kündigungen wenig später.
Nach Informationen des Finanzsenders betreffen die Entlassungen das Herzstück des sechs Jahre alten Internet-Unternehmens – den IT-Bereich. Gleich 100 Entwickler – das sind zehn Prozent der Abteilung – müssen sich demnach in den kommenden Wochen nach einem neuen Job umsehen.
Es ist bereits die dritte und gleichzeitig größte Kündigungsrunde bei Snap seit vergangenem September. Zunächst trennte sich das hoch gewettete Internet-Unternehmen von Mitarbeitern im Hardware-Bereich, dann Marketing und schließlich im Content-Segment.
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