Massive Spielsucht Angeklagter im Ki.Ka-Prozess gesteht Betrug

Der Angeklagte soll über Jahre hinweg Millionen bei dem Kinderkanal Ki.Ka veruntreut haben.
Erfurt Der ehemalige Herstellungsleiter des Kinderkanals Ki.Ka hat die gegen ihn erhobenen Betrugsvorwürfe eingeräumt. Diese seien „vollumfänglich zutreffend“, sagte er am Montag zum Prozessauftakt in Erfurt. Allerdings könne er sich nicht mehr an jeden einzelnen der von der Staatsanwaltschaft aufgeführten 48 Fälle erinnern. Er begründete sein Verhalten mit seiner Spielsucht, mit der er beruflichen Frust ausgeglichen habe.
Am Ende der von ihm verlesenden Erklärung sagte er, dass er sein „Handeln zutiefst bedauere“. Er habe allein keinen Ausweg aus seiner Spielsucht gesehen. Zugleich entschuldigte er sich bei Kollegen und Freunden.
Seit Montag wird vor dem Erfurter Landgericht gegen den 43-Jährigen verhandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft ehemaligen Herstellungsleiter Bestechlichkeit und Untreue in 48 besonders schweren Fällen vor. Er soll 61 Rechnungen in Höhe von mehr als 4,6 Millionen Euro zur Bezahlung angewiesen haben, ohne dass dafür Gegenleistungen erbracht worden seien. Von der Summe soll er im Schnitt mehr als die Hälfte zurückerhalten haben.
Der MDR mit Sitz in Leipzig hatte den Schaden durch die Betrugsfälle mit 8,2 Millionen Euro beziffert. Der Kinderkanal ist ein Gemeinschaftssender von ARD und ZDF und hat seinen Sitz in Erfurt.
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Das Gericht hat für den Prozess vorerst vier Verhandlungstage angesetzt.
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