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Der Medien-Kommissar Alles im Dienste des Brausekonzerns

Red-Bull-Milliardär Mateschitz bereichert sein Markenimperium um ein weiteres Juwel. Sein in der Branche ungeliebter Fußballverein RB Leizpig hat den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft. Ein Meilenstein.
09.05.2016 - 19:40 Uhr Kommentieren
Der Milliardär gilt als Exzentriker, der sein Imperium systematisch zu einer globalen Marke ausbaut. Quelle: AP
Dietrich Mateschitz feiert den Aufstieg von RB Leipzig

Der Milliardär gilt als Exzentriker, der sein Imperium systematisch zu einer globalen Marke ausbaut.

(Foto: AP)

Am liebsten ist Dietrich Mateschitz im Privatjet oder Privathelikopter unterwegs. Denn Zeit hat der 71-jährige Red-Bull-Erfinder nicht zu verlieren. Sein jüngster Abstecher nach Sachsen hat sich für den Steirer Multi-Millionär gelohnt. Sein von ihm kontrollierter Retortenverein RB (gemeint Red Bull) Leipzig hat tatsächlich den Aufstieg in die Erste Liga geschafft. Damit spielt seit etlichen Jahren wieder eine Mannschaft aus Ostdeutschland in der Königsklasse. Mateschitz hat sein Imperium an Medien- und Sportmarken um ein weiteres Juwel bereichert.

Das Emotionspaket namens Mateschitz ist damit am Ziel seiner Träume. Wieder mal schuf er aus dem Nichts ein Wunder im Dienst seines Energiegetränks Red Bull. In nur sieben Jahren gelang dem Verein – trotz aller Anfeindungen – der Aufstieg in die 1. Bundesliga. Dabei ist der Verein ein Kunstprojekt aus dem Marketinglabor des österreichischen Brauseherstellers.

Pro Sieben Sat 1: Die Telenovela im Vorstand – Medien-Kommissar
Der Medien-Kommissar

Handelsblatt-Korrespondent Hans-Peter Siebenhaar wirft wöchentlich einen Blick auf die Medienbranche.

In seiner österreichischen Heimat wird Dietrich Mateschitz vertrauensselig nur „Didi“ genannt. Das spiegelt Nähe und Vertrautheit vor. Tatsächlich aber ist der Unternehmer als Feudalherr bekannt. Das Unternehmen habe strukturell Züge einer Sekte. Der Guru sei Dietrich Mateschitz, sagte mir mal ein ehemaliger Manager. Die Egomanie des Red-Bull-Erfinders bekam vor wenigen Tagen erst sein Privatsender Servus TV zu spüren. Erst wurden die Mitarbeiter wegen des Versuchs, einen Betriebsrat zu gründen, kurzerhand gefeuert und die Einstellung des Programms verkündet. Mit einem öffentlichen Kniefall und dem Versprechen, keine Arbeitnehmervertretung gründen zu wollen, ließ der Red-Bull-Milliardär Gnade vor Unternehmerrecht gelten. Über 200 Mitarbeiter unterschrieben einen untertänigen Offenen Brief, in dem es heißt, man brauche keinen Betriebsrat.

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Sein Sender Servus TV ist und bleibt ein wirtschaftliches Abenteuer. Jedes Jahr investiere Mateschitz in sein Medienunternehmen Red Bull Media House, zu dem Servus TV gehört, 315 Millionen Euro. Dem gegenüber stünde ein Umsatz von nur 51,9 Millionen Euro, weiß die österreichische Zeitung „Kurier“. In Deutschland spielt der Salzburger Privatsender angesichts der Quoten im Promillebereich im Werbemarkt keine nennenswerte Rolle. Selbst im Heimatmarkt Österreich kann der Salzburger Kanal dem ORF und der privaten Konkurrenz ATV (Herbert Kloiber) und Puls 4 (Pro Sieben Sat 1) nicht das Wasser reichen.

Wie reich Mateschitz tatsächlich ist, darüber gibt es nur Spekulationen. Das amerikanische Wirtschaftsmagazin „Forbes“ schätzte sein Vermögen zuletzt auf über neun Milliarden Euro. Der Selfmademan selbst ist ein Geheimnistuer. Eine Bilanzpressekonferenz hat er noch nie gegeben, Journalisten meidet er wie andere Aussätzige. Wenn er tatsächlich einmal öffentlich kommunizieren möchte, dann nur über die seit Jahren vertrauten „Salzburger Nachrichten“. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist noch besser, heißt die Devise.

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