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Medienkonzern Musikgeschäft hat Bertelsmann Geld gekostet

Bertelsmann steigert 2011 den Umsatz. Die Gewinne des Medienkonzerns gehen dagegen zurück. Die Gütersloher investierten kräftig in die Musikrechte-Tochter BMG und den Aufbau des Bildungsgeschäfts.
09.02.2012 Update: 09.02.2012 - 11:59 Uhr 1 Kommentar
Zentrale des deutschen Medienkonzerns in Gütersloh. Quelle: dapd

Zentrale des deutschen Medienkonzerns in Gütersloh.

(Foto: dapd)

Frankfurt/Gütersloh Die Investitionen in neue Geschäfte und eine maue Entwicklung in der Drucksparte haben den Bertelsmann-Gewinn 2011 gedrückt. Das Betriebsergebnis (Operating Ebit) habe vergangenes Jahr nach vorläufigen Zahlen mit gut 1,7 Milliarden Euro unter dem Vorjahreswert von 1,8 Milliarden Euro gelegen, teilte Europas größter Medienkonzern am Donnerstag mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging von 2,4 Milliarden Euro auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Überraschend kommt der Rückgang nicht: Bertelsmann hatte das im Sommer angekündigt.

Im vergangenen Jahr steckten die Gütersloher Geld vor allem in den lang geplanten Aufbau des Bildungsgeschäfts und die Musikrechte-Tochter BMG Rights Management, die zusammen mit dem Finanzinvestor KKR betrieben wird und die mit kleineren Akquisitionen ausgebaut wurde. Der ganz große Wurf blieb BMG 2011 allerdings verwehrt: Beim Milliarden-Wettbieten um die Musikrechte-Kataloge von Warner Music und des Traditionslabels EMI ging die in Berlin angesiedelte Firma leer aus.

Der Wiedereinstieg ins Musikgeschäft, aus dem sich der Konzern 2008 eigentlich verabschiedet hatte, wurde maßgeblich vom früheren Finanzchef Thomas Rabe betrieben. Sein Engagement in der Musik kam offensichtlich bei der Eignerfamilie Mohn gut an - seit Anfang des Jahres steht Rabe an der Spitze von Bertelsmann.

Den Umsatz steigerte der Konzern 2011 in fortgeführten Geschäften - also beispielsweise ohne den mittlerweile verkauften französischen Buchclub - auf 15,3 von 15,1 Milliarden. Das Plus von zwei Prozent sei dem steigenden Absatz von elektronischen Büchern und vor allem den hohen Werbeerlösen zu verdanken, teilte Bertelsmann mit. Der 100.000 Mitarbeiter starke Konzern erlöst ein Viertel seiner Umsätze mit Reklame. Vor allem der Verlag Gruner + Jahr („Stern“, „Financial Times Deutschland“) und die lukrative Fernsehgruppe RTL sind vom Werbemarkt abhängig.

Einige Druckbetriebe hätten sich dagegen schwach entwickelt. Ende 2011 stand Bertelsmann mit 1,9 Milliarden Euro in der Kreide - genauso viel wie vor einem Jahr. Wie viel vergangenes Jahr unter dem Strich an Überschuss verdient wurde, macht Bertelsmann am 28. März öffentlich. Prognostiziert war ein Konzernergebnis über dem Vorjahresniveau.

Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Rabe baut derzeit das Druckgeschäft des Konzerns um. Ein großer Teil wird in einer eigenen Gesellschaft zusammengefasst. Die neue Einheit soll den Tiefdruck sowie die internationalen Druckereien des Dienstleisters Arvato umfassen und ein Umsatzvolumen von 1,2 Milliarden Euro haben.

Die Ausgliederung des Druckgeschäfts gilt als Tabubruch. Die neue Einheit steht künftig neben den vier Bereichen RTL Group, Random House, Gruner + Jahr und Arvato. Durch die Neuordnung könne sich Arvato stärker auf seine Servicegeschäfte und neue Geschäftsfelder konzentrieren, berichtete der Konzern.

Am Mittwoch war bekannt zudem geworden, dass die Deutschlandchefin von RTL, Anke Schäferkordt, in den Bertelsmann-Vorstand aufrücken wird. Die 49-Jährige wird die RTL-Group in Zukunft gemeinsam mit Guillaume de Posch führen, nachdem Gerhard Zeiler seinen Rückzug als Chef der Bertelmann-Tochter verkündet hatte. De Posch wird künftig auch dem neu geschaffenen Management-Beirat der Bertelsmann AG angehören. Dort nimmt er den Stuhl von Schäferkordt ein.

  • rtr
  • dpa
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1 Kommentar zu "Medienkonzern: Musikgeschäft hat Bertelsmann Geld gekostet"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Die Headline ist aber missverständlich... Es klingt negativ für das Musikgeschäft. Ist es aber nicht. Es wird in der Sparte viel investiert. Das ist doch sehr positiv.

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