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Medienkonzern Pro Sieben Sat 1 nimmt Prognose und Dividendenvorschlag zurück

Der Fernsehkonzern kassiert wegen der Coronakrise seine Prognose für das laufende Jahr. Auch eine Dividende will Pro Sieben Sat 1 nicht auszahlen.
22.04.2020 Update: 23.04.2020 - 00:18 Uhr Kommentieren
Der Medienkonzern will wegen der Coronakrise keine Dividende für 2019 auszahlen. Quelle: dpa
Pro Sieben Sat 1

Der Medienkonzern will wegen der Coronakrise keine Dividende für 2019 auszahlen.

(Foto: dpa)

Berlin, Unterföhring Der Fernsehkonzern Pro Sieben Sat 1 streicht wegen der Coronakrise seine Prognose für 2020 und die Dividende. Aufgrund des derzeitigen Stillstands der Weltwirtschaft und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheit sei es Pro Sieben Sat 1 derzeit nicht möglich, einen Ausblick auf das finanzielle Ergebnis im zweiten Quartal und für das Gesamtjahr zu geben, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.

Der Vorstand habe daher entschieden, die Finanzprognose für das Gesamtjahr 2020 zurückzunehmen. Für das Geschäftsjahr 2019 will der Fernsehkonzern auch keine Dividende zahlen.

Zuvor hatte die Gesellschaft angekündigt, der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,85 Euro je Aktie vorzuschlagen. Gleichzeitig bestätigte der Konzern seine bisherige Dividendenpolitik mit einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent des bereinigten Konzernjahresüberschusses der Gruppe.

Anleger zeigten sich wohl auch angesichts der ähnlich lautenden Mitteilungen diverser börsennotierter Unternehmen aus der jüngeren Vergangenheit gelassen. Der Aktienkurs von Pro Sieben Sat 1 gab auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion nur um gut ein halbes Prozent nach.

Der neue Vorstandssprecher und Finanzvorstand Rainer Beaujean sagte: „Bis Mitte März waren wir gut auf Kurs, bis die ersten Covid-19-Effekte begonnen haben, unser Geschäft in allen Segmenten zu beeinträchtigen. Da die Dauer und volle Tragweite der Pandemie weiterhin ungewiss bleiben, ist es derzeit nicht möglich, einen Ausblick auf unsere Gesamtjahresergebnisse abzugeben.“

Umsatz leicht gestiegen im ersten Quartal

Der Konzernumsatz stieg nach vorläufigen Zahlen in den ersten drei Monaten den Angaben zufolge leicht um ein Prozent auf 926 Millionen Euro. Im Jahr davor waren es 913 Millionen Euro gewesen. Die Ausgangsbeschränkungen in der Coronakrise hätten das margenstarke Werbegeschäft in der zweiten Märzhälfte beeinträchtigt: Die Werbeumsätze sanken demnach im ersten Quartal nach ersten Stornierungen von Werbebuchungen um vier Prozent. Mit Einbußen im Werbegeschäft kämpft derzeit die ganze Medienbranche in Deutschland.

Der Konzern profitierte zugleich von Rubrikengeschäften wie zum Beispiel dem Online-Beauty-Anbieter Flaconi. Weil aber die Geschäfte in margenschwächeren Bereichen wuchsen und in den margenstarken (Werbegeschäft) sanken, ging das bereinigte EBITDA im ersten Quartal um 17 Prozent auf 157 Millionen Euro zurück, im Vorjahreszeitraum waren es noch 190 Millionen Euro gewesen. Den bereinigten Konzernüberschuss wies das Unternehmen mit 58 Millionen Euro aus (Vorjahreszeitraum: 94 Millionen Euro).

Pro Sieben Sat 1 geht davon aus, dass im April die Werbeeinnahmen im TV-Geschäft um etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen werden. Auch Produktionsverschiebungen der Red Arrow Studios beeinträchtigen das Geschäft.

Der Konzern mit mehr als 7200 Mitarbeitern prüft derzeit auch, ob er Kurzarbeit innerhalb des Entertainment-Geschäfts einführen wird. In der Sparte NuCom mit Internet-Shops und Plattformen wie Verivox oder Parship wendet der Medienkonzern das Instrument der Kurzarbeit bereits in einigen Portfolio-Unternehmen an.

Mehr: Pro Sieben Sat 1 startet die große Podcast-Offensive.

  • rtr
  • dpa
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