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Medienmacher Kabalen hinterm Deich

Eine führende Investigativ-Journalistin zieht es aufs platte Land. Eine Initiative des Chefredakteurs des „Hamburger Abendblatts“ macht bei Funke Schule. Und das „Manager Magazin“ baut seine Redaktion ein klein wenig um.
22.07.2016 - 14:35 Uhr Kommentieren
Der Handelsblatt-Medienexperte mit Sitz in Hamburg berichtet in seiner Kolumne über die neuesten Rochaden im Mediengeschäft.
Kai-Hinrich Renner

Der Handelsblatt-Medienexperte mit Sitz in Hamburg berichtet in seiner Kolumne über die neuesten Rochaden im Mediengeschäft.

Hamburg Eine Personalie sorgt beim NDR für Aufsehen. Am Donnerstag gab Julia Stein im NDR-Ressort Investigation ihren Ausstand. Sie ist bisher dessen stellvertretende Leiterin. Die ehemalige Chefin des NDR-Medienmagazins „Zapp“ hatte zuvor das NDR-Team Recherche aufgebaut, aus dem das spätere Investigations-Ressort hervorging. Das Ressort arbeitet vor allem für den Recherchepool von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“, dem wohl derzeit erfolgreichsten investigativen Rechercheverbund in Deutschland. An der Aufarbeitung der Panama Papers, aus denen hervorging, welche Prominenten, Politiker und Wirtschaftsführer ihr Geld in Steueroasen bunkerten, war sie ebenso entscheidend beteiligt wie an anderen Scoops.

Stein ist Mitglied des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ), das bei der Aufklärung internationaler Skandale eine immer wichtigere Rolle spielt. So konnte das ICIJ die Echtheit der Panama Papiere mit den Daten eines zuvor verifizierten Leaks bestätigen. Die renommierte Journalistin ist auch Erste Vorsitzende von Netzwerk Recherche und gerngesehener Gast auf vielen Diskussionsveranstaltungen.

Jetzt zieht es Stein, nun ja, aufs platte Land. Sie wird Leiterin der neu geschaffenen trimedialen Abteilung Politik und Recherche im NDR-Landesfunkhaus Schleswig-Holstein in Kiel. Statt um internationale Affären wie die um die Panama Papers kümmert sie sich künftig um Kabalen hinterm Deich. Wie ein logischer Karriereschritt sieht das nicht unbedingt aus. In Senderkreisen heißt es denn auch, die 44-Jährige sei vor zwei sehr anstrengenden Alphamännchen geflohen. Da ist zum einen der stellvertretende NDR-Chefredakteur Stephan Wels. Seit er Anfang 2015 seine Funktion als NDR-Innenpolitikchef an Anja Reschke abgab, konzentriert er sich ausschließlich auf die Leitung des Ressorts Investigation. Und dann gibt es noch den ehemaligen „Spiegel“-Chefredakteur Georg Mascolo, dem, weil er freier Mitarbeiter ist, offiziell zwar nur die „fachliche Leitung“ des Ressorts obliegt. Tatsächlich gilt er als dessen eigentlicher Chef.

Stein bestreitet jedoch, vor zwei machtbewussten Männern Reißaus zu nehmen. Das sei absurd. Sie wechsle aus Neigung nach Schleswig-Holstein. „Das ist eine tolle Herausforderung“, sagt sie. „Mir hat der internationale Journalismus sehr viel Spaß gemacht, ich mag aber auch Regionaljournalismus.“ Dafür nimmt sie einiges Kauf: Die Mutter zweier Kinder, deren Familie in Hamburg lebt, wird nun zur Pendlerin.

Nach Angaben eines NDR-Sprechers, soll Steins bisherige Stelle im Ressort Investigation wiederbesetzt werden. Mit wem, stehe aber noch nicht fest.

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Von Hamburg lernen, heißt siegen lernen
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