Medienrechtler Roger Mann: „Kein Rachefeldzug gegen Helmut Kohl“

Roger Mann war Verlagsjustiziar bei Gruner & Jahr und führt heute zusammen mit der ehemaligen Axel-Springer-Kollegin Renate Damm eine der renommiertesten Medienrechtskanzleien Deutschlands. Von seinem Büro aus im zweiten Stock direkt an der Binnenalster in Hamburg vertrat er zuletzt den Verlag Random House, in dem die Helmut-Kohl-Biografie „Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle“ erschien. Der Altkanzler hatte die Autoren Heribert Schwan und Tilman Jens vor seinem Tode wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte verklagt. In erster Instanz wurde Kohl eine Rekordentschädigung von einer Million Euro zugesprochen, 116 Textpassagen des Bestsellers wurden verboten. Darin ging es vor allem um Äußerungen Kohls über andere Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Inzwischen läuft das Berufungsverfahren. Auch die juristische Anspruchslage hat sich nach dem Tod Kohls im Frühjahr verändert.