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Milliarden-Strafe EU legt Intel an die Leine

Seine aggressiven Vertriebspraktiken kommen Intel teuer zu stehen. Die EU-Kommission bestraft den weltgrößten Halbleiterhersteller mit einem Rekordbußgeld von 1,06 Mrd. Euro.
13.05.2009 - 18:31 Uhr
Intel hat laut EU-Kommission

Intel hat laut EU-Kommission "gezielt versucht, Wettbewerbern den Zugang zum Computerchipmarkt zu verwehren".

(Foto: ap)

BRÜSSEL/MÜNCHEN. "Intel hat jahrelang gezielt Wettbewerber vom Computerchip-Markt ferngehalten und damit Millionen von Verbrauchern geschadet", begründete EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes am Mittwoch die Strafe. Die Summe entspricht 4,15 Prozent des weltweiten Intel-Umsatzes 2008, die Kommission hätte bis zehn Prozent gehen können.

Die EU-Wettbewerbshüter ahnden damit Intels Rabattverträge mit Computerherstellern und Einzelhandelsketten. Intel habe den Herstellern Rabatte mit der Auflage gewährt, dass sie keine Prozessoren des Konkurrenten AMD in Desktop-Computer und Notebooks einbauen. Nach Angaben der Brüsseler Behörde waren davon Produkte von Acer, Dell, Hewlett-Packard (HP), Lenovo und NEC betroffen.

Kroes betonte, dass sie durchaus nichts gegen Preisrabatte einzuwenden habe. Allerdings dürften die Rabatte nicht mit derartigen Ausschlussbedingungen zulasten von Wettbewerbern verknüpft werden. "Damit ging Intel über den normalen Preiswettbewerb hinaus", sagte Kroes. So habe der Konzern die Media-Saturn-Kette dafür bezahlt, dass sie Konkurrenzprodukte eingeschränkt oder gar nicht verkaufte.

Intel-Chef Paul Otellini kündigte umgehend eine Klage gegen die Entscheidung an: "Es gab absolut keinen Schaden für die Verbraucher." Sein Unternehmen habe sich stets an die Regeln gehalten.

Im frühen Handel in New York machten die AMD-Aktien einen Sprung um sieben Prozent auf rund 4,60 Dollar. Die Intel-Papiere stagnierten in einem schwachen Markt bei 15,30 Dollar.

Dass sich an der dominanten Marktposition von Intel nun etwas ändere, sei nicht zu erwarten, urteilen die Analysten von Gartner. Allerdings werde die Entscheidung den Weg frei machen für zivilrechtliche Klagen gegen den US-Konzern. Den ersten Prozess wird es vermutlich im Frühjahr 2010 in Amerika geben.

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