Mitgründer verklagt Start-up Schlammschlacht bei Hyperloop One

Röhren des geplanten Hochgeschwindigkeits-Transportsystems von Hyperloop One: Das Start-Up droht in einer Schlammschlacht zu versinken.
New York Schlammschlacht bei Hyperloop One: Mitgründer Brogan BamBrogan und drei andere Top-Manager haben eine Whistleblower-Klage gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber eingereicht. Bei dem ambitionierten kalifornischen Start-up sollen Gelder missbraucht worden sein, „um das eigene Image aufzupolieren, das Liebesleben zu verbessern und die eigenen Taschen (und die von Familienmitgliedern) zu füllen“, heißt es in der Klageschrift, die am Dienstag in Los Angeles eingereicht wurde.
Auf 29 Seiten legen die ehemaligen Hyperloop-Mitarbeiter dar, was sich in den vergangenen Monaten bei dem viel beachteten Start-up abgespielt haben soll: Venture Capital-Geber Shervin Pishevar, der Hyperloop One 2014 gemeinsam mit BamBrogan gegründet hatte, soll demnach eine Beziehung mit Hyperloops externer PR-Beraterin gehabt haben.
Deren Gehalt soll er von 15.000 Dollar auf 40.000 Dollar im Monat erhöht haben. Damit habe sie „mehr als alle anderen Mitarbeiter“ verdient. Als es nicht zu der geplanten Verlobung gekommen sei, habe er die PR-Beraterin entlassen.
Auch soll Pishevar den Mitgründer BamBrogan, der zuletzt als Technologie-Vorstand arbeitete, gezwungen haben, seine Arbeit zu unterbrechen, um Pishevars Freunde durch die Firma zu führen. Darunter soll auch der Türsteher eines Nachtclubs gewesen sein.
Die Klage richtet sich nicht nur gegen das Unternehmen, sondern auch gegen Pishevar persönlich, der auch als Investor bei AirBnB und Uber bekannt ist. Ebenso trifft die Klage Vorstandschef Robert Lloyd und Pishevars Bruder Afshin, der als Chefjurist angeheuert wurde. Ein Anwalt von Hyperloop One wies die Vorwürfe umgehend als „erlogen“ zurück.
Ehrgeizige Pläne für ein Hochgeschwindigkeits-Transportsystem
Hyperloop One hat ein Konzept für ein Hochgeschwindigkeits-Transportsystem entwickelt, bei dem elektrisch getriebene Kapseln auf Luftkissen durch Röhren schießen - und dabei auch Menschen befördern sollen. Noch im Mai hatte Hyperloop One die ehrgeizigen Pläne verkündet.
Lassen wir uns ab 2020 durch Röhren schießen?
Mit einem ersten Antriebstest in der Wüste von Nevada wollte das Start-up zeigen, dass das Hyperloop-Konzept umsetzbar ist. Die Idee geht auf Tesla-Chef Elon Musk zurück, der dazu ein Konzeptpapier veröffentlicht hatte.
„Es ist real, und wir werden zeigen, wie dieses Unternehmen den Hyperloop Wirklichkeit werden lässt“, hatte Vorstandschef Rob Lloyd damals angekündigt. „2019 wollen wir Fracht transportieren und ab 2021 dann Passagiere.“ Selbst Elon Musk hatte nach dem geglückten Antriebstest via Twitter gratuliert. Hyperloop One hat rund 90 Millionen Dollar an Kapital eingesammelt.