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Nach Mega-Fusion Discovery-Chef David Zaslav: Amerikas neuer Medien-Zar

Der Discovery-CEO wird das neue Medienimperium mit den Time-Warner-Kanälen führen. Seine guten Drähte nach Hollywood kommen ihm im neuen Job zugute.
18.05.2021 - 10:21 Uhr Kommentieren
Der Discovery-CEO wird der neue Chef des fusionierten Unternehmens. Quelle: Reuters
David Zaslav

Der Discovery-CEO wird der neue Chef des fusionierten Unternehmens.

(Foto: Reuters)

New York David Zaslav hat als Rechtsanwalt seine Vorliebe für Medien entdeckt. Nach seinem Jurastudium hatte der heute 60-Jährige seine Karriere zunächst in verschiedenen Großkanzleien begonnen. Die schickten ihn in den 80er-Jahren für die Kanzlei zu Discovery und zu MTV – zwei Sender, die damals noch ganz am Anfang standen und vor allem Finanzierung für ihre Expansion brauchten.

Der gebürtige New Yorker aus Brooklyn bekam einen Einblick in eine Welt, die ihn nicht mehr loslassen würde. Als er wenige Jahre später einen Artikel über den NBC-Manager Bob Wright las, der das Kabelfernsehen mit Nachrichten, Wirtschafts- und Unterhaltungssendern erobern wollte, schrieb er Wright kurzerhand einen Brief. Darin erklärte Zaslav seine eigene Vision der Zukunft des Fernsehens, das Unterhaltung mit Bildung verbinden sollte.

1989 stellte NBC ihn ein. Zaslav entwickelte dort unter anderem den Börsensender CNBC und wechselte 2007 als CEO und Präsident zu Discovery. Der Aktienkurs hat sich unter ihm zwischenzeitlich verfünffacht.

Nach 14 Jahren an der Spitze und einer aggressiven Expansion übernimmt Zaslav nun auch die Führung des Unternehmens, das aus der Fusion von Discovery und der Mediensparte des Telekommunikationsriesen AT&T entstehen soll. Das fusionierte Unternehmen wird mit einer Marktbewertung von rund 150 Milliarden Dollar in die Spitzengruppe der Medien- und Streaminganbieter vorstoßen.

Für AT&T ist die Abspaltung der einstigen Time-Warner-Gruppe der bittere Abschied von dem Traum, seinen Kunden alles vom Mobilefunk- und Festnetzanschluss übers Internet bis hin zu den Inhalten zu bieten. Für Zaslav dagegen ist es die einmalige Chance, Herrscher über ein enormes Medienimperium zu werden, dass von CNN, HBO und Warner Bros. Studio über Animal Planet bis hin zu Food Network und Oprah Winfreys OWN reicht.

Angriff auf Netflix und Co.

Das alles kann der Branchenveteran nun nutzen, um Netflix und Co. im Streaming ernsthaft Konkurrenz zu machen und mit über 60 Jahren noch einmal durchzustarten. „Wir besitzen das gesamte Ökosystem“, sagte Zaslav am Montag gegenüber dem Wirtschaftssender CNBC.

„Netflix ist ein großartiges Unternehmen. Disney ist ein großartiges Unternehmen. Aber wir haben ein Portfolio an Inhalten, das sehr diversifiziert ist und vielen gefallen kann“, erklärte er. „Wir glauben, dass wir langfristig bis zu 400 Millionen Haushalte erreichen können.“

Branchenbeobachter loben unter anderem Zaslavs gute Beziehungen nach Hollywood. Er wisse, wie man mit den Hollywood-Größen umgeht, heißt es. Seine jährlichen Partys sind bekannt für ihre illustren Gäste wie Oprah Winfrey, die Schauspieler und Musiker Jerry Seinfeld, Alec Baldwin, Jon Bon Jovi, die Journalistin Katie Couric und der Unternehmer Barry Diller und seine Frau Diane von Fürstenberg. Politisch hat Zaslav die Demokraten unterstützt und gehört zu den Financiers der Kampagne von US-Präsident Joe Biden.

Die erste Priorität werde sein, „Beziehungen in die Welt der Kreativen“ zu vertiefen, erklärte Zaslav in seinem Zoom-Call mit Journalisten am Montag. Er selbst werde seine Zeit in New York und Los Angeles verbringen und überall dort, wo die Talente sind.

Gehalt dürfte wieder steigen

„Ich werde überall dort sein in der Welt, wo die Kreativen sind und die beste kreative Kultur anstreben“, versprach er. „Wir wollen als Unternehmen der Ort sein, der jene Menschen anzieht, die Kreativität, Flexibilität und Geschichten erzählen wollen“, erklärt er.

Vor allem für das ehemalige Time-Warner-Unternehmen ist das ein Wandel. Zuletzt haben sich dort viele erfahrene Medienkenner und Kreative unerwünscht gefühlt und das Haus verlassen.

Mit seiner neuen Aufgabe könnte Zaslavs Gehalt erneut steigen. Im vergangenen Jahr war sein Gehalt inklusive Boni und Aktienoptionen mit knapp 38 Millionen Dollar für seine Verhältnisse schmal ausgefallen. Er hatte in der Vergangenheit schon mit dreistelligen Millionenbeträgen für Furore gesorgt.

Mehr: Die Übernahme von Time Warner hat sich als teurer Fehlkauf entpuppt. Statt Synergien zu heben, hat der Deal den Konzern in allen Bereichen geschwächt.

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