Netzwerkausrüster Ericsson bleibt hinter Erwartungen zurück

Ericsson verbuchte im vierten Quartal zwar einen Gewinn, der fiel aber niedriger aus als erwartet.
Stockholm Der Wirtschaftsabschwung hat dem weltgrößten Netzwerkausrüster Ericsson hat einen unerwartet kräftigen Gewinnrückgang eingebrockt. Angesichts des konjunkturellen Umfelds würden sich Kunden wohl auch in nächster Zeit mit Ausgaben zurückhalten, teilte der Rivale von Nokia Siemens Networks (NSN) am Mittwoch zudem mit. Telekomanbieter haben 2011 kräftig in ihre Netze investiert, um den zunehmenden Datenverkehr durch Smartphones und Tablet-PCs zu stemmen. Gegen Jahresende gab es laut Ericsson aber zunehmend Zurückhaltung wegen der schwachen Wirtschaft. Dies sei vor allem in den USA und Russland zu spüren gewesen.
„Es ist schwer, etwas positives zu finden“, sagte Analyst Robert Jakobsen von der Jyske Bank zu den Zahlen. Ericsson habe zwar bereits zuvor eine Abkühlung des Geschäfts angedeutet, aber der Rückgang sei viel schlimmer als erwartet. Vor allem in der wichtigen Netzwerk-Sparte ging es bergab.
Die dümpelnde Konjunktur ließ im vierten Quartal den Betriebsgewinn um mehr als die Hälfte einbrechen. Mit umgerechnet 466 Millionen Euro blieb das Ergebnis weit hinter den Erwartungen von Analysten zurück und trübte die Erwartungen für die Branche ein. Zugleich warf insbesondere das Geschäft in Europa weniger Rendite ab und drückte damit auf das Ergebnis. Der Umsatz legte zwar um rund ein Prozent zu, blieb aber mit 7,2 Milliarden Euro ebenfalls hinter den Erwartungen zurück.
Auch für die nächsten Monate zeigte sich der Branchenführer sehr verhalten. „Wir erwarten, dass die Anbieter bei Ausgaben auf Grund des makroökonomischen Umfelds und der politischen Unsicherheiten kurzfristig weiter sehr vorsichtig sind“, sagte Ericsson-Chef Hans Vestberg.
Ericsson-Aktien verloren in der Folge 14 Prozent und zogen auch die Papiere des französischen Rivalen Alcatel-Lucent
nach unten. Im Minus lagen auch Titel der finnischen Nokia und Siemens. Beide betreiben gemeinsam NSN, das mit der Übermacht von Ericsson sowie der wachsenden Konkurrenz aus China kämpft.
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